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125 Jahre VfB Homberg
"Wir sitzen alle im gleichen Boot"

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125 Jahre VfB Homberg: Präsident Bungart ist der Erfolgsmotor
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Der VfB Homberg ist der etwas andere Verein. Während viele Klubs ums wirtschaftliche Überleben kämpfen müssen, sind die Schwarz-Gelben nicht nur schuldenfrei.

Sie verfügen mit dem PCC-Stadion auch über ein Schmuckkästchen, das mittlerweile nicht nur vom Stadtnachbarn MSV, sondern auch für internationale Testspiele genutzt wird. Es gibt aber noch einen Punkt, bei dem der VfB gegen den Trend schwimmt. Während in vielen anderen Klubs die Ergebnisse über die Zukunft des Trainers entscheiden, kann sich Günter Abel trotz des desaströsen Starts sicher sein, nicht vor die Tür gesetzt zu werden. Die familiäre Führung sorgt für gute Stimmung, die wiederum dazu führt, dass freiwillige Helfer fast täglich für den Klub ehrenamtlich arbeiten.

Verantwortlich dafür, dass die Uhren in Homberg anders ticken, ist Thomas Bungart. Der Präsident des Gesamtvereins ist seit dem 10. April 1995 in Amt und Würden und hat den VfB zum Aushängeschild Duisburgs gemacht. Eine Entwicklung, über die bei seinem Amtsantritt nicht zu träumen gewagt wurde, schließlich war der damalige Angreifer des viertklassigen Verbandsliga-Teams gerade einmal 32 Jahre jung und gerade erst vom Landesligisten SV Schwasheim gekommen. Doch der gebürtige Meidericher, der beim MSV groß wurde, packte an und schrieb eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Im RS-Interview erinnert sich Bungart an den Beginn seiner Arbeit und verrät anlässlich des 125. Jubiläums auch einige Geheimnisse.

Thomas Bungart, als Sie den VfB übernahmen, stand der Klub kurz vor der Insolvenz. Warum haben Sie sich trotzdem engagiert? Dem damaligen Vorstand wurde seitens der Banken und Sponsoren kaum noch Vertrauen geschenkt. Wir wollten etwas bewegen und das Aus des Vereins abwenden. Irgendwann hatten wir dann eine Vorstandsmannschaft von 15 Leuten zusammen. Hinter meinem Rücken wurde beschlossen, dass ich den Vorturner geben solle. Das war schwierig, denn ich war jung und gleichzeitig auch Spieler-Trainer der Zweiten in der Bezirksliga. Trotzdem habe ich „Ja“ gesagt, denn sonst wäre der Verein platt gewesen. Mein Motto war: Vor die Wand fahren können wir das Ding auch, also lasst uns versuchen, den VfB zu retten.

Mit Erfolg. Wie haben Sie die Insolvenz abgewendet? An dem Tag, an dem ich zum Präsidenten gewählt wurde, haben wir sofort die Zahlung eines kompletten Jahresbeitrags beschlossen. Mit dem Geld konnten wir bei unserer Hausbank die Schulden von 51.000 DM begleichen. Ein Meilenstein, denn schließlich mussten wir damals zwölf Prozent Zinsen zahlen.

Wie hoch war der VfB insgesamt verschuldet? Mit über 300.000 Mark. Von 200.000 DM wusste ich bei meinem Amtsantritt, der Rest kam dann kleckerweise heraus.

Wann war der VfB schuldenfrei? Wir waren der erste Amateurverein Deutschlands, der den Stadionnamen vermarktet hat – das war 2003 und ein Deal, den uns niemand zugetraut hatte. Wir hatten noch 60.000 Euro Schulden, deshalb war meine Forderung, dass wir die Summe für die Namensrechte der nächsten 25 Jahren sofort als Einmalzahlung erhalten. PCC hat zum Glück mitgespielt.

Was haben Sie mit dem Geld gemacht? Als Erstes alle Verbindlichkeiten getilgt und alle Investitionen für unser neues Stadion getätigt, denn es war ja nichts vorhanden – selbst Stühle oder eine Schankanlage mussten gekauft werden. Aber von dem Geld habe ich immer noch etwas, was ich für unsere Kinder zurückgelegt habe.

Zur gleichen Zeit haben Sie auch die Frauen-Bundesliga-Mannschaft des damaligen FCR und heutigen MSV trotz heftiger Widerstände im Verein auf die Anlage geholt. War es ein richtiger Schritt? Ja. Die Widerstände habe ich mit viel Überzeugungsarbeit, ein paar Kompromissen und mit Hilfe unserer Satzung ausgeräumt, denn bei einem Unentschieden bei einer Abstimmung zählt die Stimme des Präsidenten doppelt. Mittlerweile sind alle froh, dass die Frauen bei uns sind, denn so hat nicht nur unser Stadion, sondern der gesamte Verein, viel mehr Aufmerksamkeit erhalten. Unser Sponsor hat sich natürlich auch ein Loch ins Hemd gefreut und daraus hat sich eine nachhaltige Partnerschaft entwickelt.

Entwickeln darf sich bei Ihnen auch eine Mannschaft. Warum gilt bei Ihnen die Hire-and-fire-Mentalität nicht? Wir führen den VfB aus rein kaufmännischen Gesichtspunkten, worin auch der verkorkste Start begründet ist. Wir geben nur das Geld aus, das wir haben und müssen dadurch zwangsläufig auf die Jugend setzen. Außerdem ist es nicht nur der Trainer, sondern ein Team aus fünf Leuten, das jeden Tag alles gibt. Warum soll ich jemanden entlassen, der loyal zum Verein steht und immer 100 Prozent gibt? Warum soll ich so jemanden dafür bestrafen, dass ein anderer nicht das Tor trifft, oder übermotiviert die Rote Karte sieht? Sollten wir absteigen, was wir nicht hoffen, fangen wir halt wieder neu an. Auf- und Abstiege gehören im Fußball dazu. Außerdem haben alle Verantwortungsträger selbst für den VfB gespielt und haben alles miterlebt. Wir bleiben immer ruhig und leben alles vor. Deshalb funktioniert auch die Vereinsarbeit so gut, denn wenn ich morgen 40 Mann bräuchte, um etwas am Stadion zu machen, kommen mindestens 50. Das ist sensationell und kommt nur zustande, weil wir alle im gleichen Boot sitzen.

Was war Ihr kuriosestes Erlebnis? Am 23. Dezember 2002 hatten wir ein Gespräch im Rathaus. Das Stadion war gerade fertig und wir sollten zum Sport- und Bäderamt, um den Schlüssel abzuholen. Das habe ich aber nicht gemacht, weil wir erst im Januar umziehen wollten. Am zweiten Weihnachtstag ist dann unser Klubmitglied Fritz Krämer mit seinem Hund Rocky in den Rheinwiesen spazieren gegangen und hat sich gewundert, warum auf dem Kunstrasen die Flutlichter brennen. Kurzum: Ein HT-Abwasserrohr war gebrochen, 45.000 Kubikliter Wasser standen in den Katakomben und hatten einen Kurzschluss in der Elektrik ausgelöst. Der Schaden belief sich auf 110.000 Euro.

Okay, es war schlimm, aber kurios? Das passierte danach. Mitte Januar kam der Vorauszahlungsbescheid der Stadtwerke. Darin stand, dass wir alle drei Monate 30.000 Euro zahlen sollten. Weil auf der anderen Straßenseite das Schwimmbad ist, habe ich gefragt, ob sie sich in der Hausnummer vertan hätten, aber nein, die Berechnungen erfolgen automatisch und wir hatten ja über 45.000 Kubikliter „verbraucht“. Da war es ein großer Vorteil, dass wir den Schlüssel noch gar nicht hatten, sonst hätten wir richtig Probleme bekommen.

Sie haben vieles richtig gemacht. Bereuen Sie auch eine Entscheidung? Mein Freund Hermann Tecklenburg hat mir den zweiten Kunstrasenplatz, der aktuell immer noch ein Ascheplatz ist, abgeschwatzt. Er hat beispielsweise auch die Ecken an unserer Tribüne, die jetzt auf der einen Seite als kleine Terrasse für unser Vereinsheim dient, ausgespart, um die Kosten zu senken. Das würde ich nicht mehr mit mir machen lassen. Aber im Großen und Ganzen denke ich, dass wir alle stolz auf unsere 125-jährige Vergangenheit sein können.

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7 SV Sonsbeck 28 11 5 12 37:41 -4 38
8 VfB Homberg 26 11 4 11 37:36 1 37
9 FC Büderich 25 11 3 11 43:37 6 36
10 Union Nettetal 27 9 6 12 41:54 -13 33
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
2 VfB 03 Hilden 15 10 2 3 30:16 14 32
3 KFC Uerdingen 05 13 9 1 3 31:15 16 28
4 VfB Homberg 13 9 1 3 28:13 15 28
5 Germania Ratingen 04/19 13 9 1 3 32:18 14 28
6 SpVg Schonnebeck 12 8 3 1 26:10 16 27
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
13 SC St. Tönis 13 3 1 9 20:24 -4 10
14 Mülheimer FC 97 13 3 1 9 18:26 -8 10
15 VfB Homberg 13 2 3 8 9:23 -14 9
16 1. FC Kleve 13 2 3 8 11:28 -17 9
17 TSV Meerbusch 14 1 3 10 20:35 -15 6

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