Im Umfeld von Rot-Weiß Oberhausen sind die Erwartungen nach dem starken dritten Platz im Vorjahr deutlich gestiegen. Der neue Trainer, Andreas Zimmermann, soll die Kleeblätter innerhalb der nächsten zwei Jahre ganz an die Spitze führen.
Nach den ersten sieben Spielen ist dieses Vorhaben noch längst nicht außer Reichweite, ein rundum positives Fazit kann Manager Frank Kontny im RS-Interview dennoch nicht ziehen.
Frank Kontny, zwölf Punkte und Platz sechs stehen bisher zu Buche. Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft? Fakt ist, dass uns in der Endabrechnung mindestens zwei Punkte fehlen. Vor allem bei den Auswärtsspielen in Essen und Köln hat sich die Mannschaft für ihre guten Leistungen nicht belohnt. Wir sind deshalb nicht zufrieden, auch wenn wir uns zuletzt deutlich gesteigert haben. Gerade in der Defensive gibt es noch Verbesserungsbedarf. Zwölf Gegentore sind noch zu viel. Nichtsdestotrotz sind wir keinesfalls beunruhigt, weil es auch sehr viele positive Dinge im bisherigen Saisonverlauf gegeben hat.
„Das positive Element schlechthin ist Raphael Steinmetz“
Welche Dinge meinen Sie damit konkret? Unsere drei Heimspiele haben wir allesamt verdient gewonnen. Im eigenen Stadion ist die Mannschaft sehr gefestigt aufgetreten, das hat mir besonders gefallen. Die ersten Auswärtsspiele in Verl und in Wattenscheid waren nicht gut. In Essen und Köln fehlte uns phasenweise etwas das Glück, sonst wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Im Laufe einer langen Saison gleichen sich solche Dinge aber aus. Die letzten Spiele haben verdeutlicht, dass wir schon zu diesem frühen Zeitpunkt auf dem richtigen Weg sind.
Gibt es einzelne Spieler, die Ihrer Meinung nach besonders positiv in Erscheinung getreten sind? In erster Linie fällt mir dabei Alexander Scheelen ein. Er hat sich im Mittelfeld zu einer festen Größe entwickelt und mit seinen starken Leistungen konnte er den Abgang von Gideon Jung kompensieren. Es hat sich gelohnt, dass wir ihm nach seiner langen Verletzungspause das Vertrauen geschenkt haben. Dominik Reinert hat auf Anhieb überzeugen können und zeigt auf der rechten Seite sehr starke Leistungen. Gleiches gilt für David Jansen und Patrick Schikowski, die ihre Form aus dem Vorjahr bisher bestätigt haben. Das positive Element schlechthin ist Raphael Steinmetz. Der Junge beendet im Winter seine Ausbildung zum Elektroniker und pendelt seit Wochen zwischen Schulbank und Fußballplatz. Es ist sehr erfreulich, dass er beides unter einen Hut bekommt. An ihm werden wir noch viel Freude haben.
Mit Andreas Zimmermann arbeiten Sie nun seit einigen Monaten zusammen. Hat er Sie restlos von seiner Arbeit überzeugen können? Definitiv. Andreas ist ein akribischer Arbeiter, der nichts dem Zufall überlässt. Er dreht an sämtlichen Stellschrauben und trainiert sehr viel im taktischen Bereich. Gerade im Spiel nach vorne sah das zuletzt auch sehr gut aus. Er versucht der Mannschaft seine Siegermentalität einzuimpfen. Ich bin mir sicher, dass ihm das auf Dauer gelingen wird.
Während einige Favoriten noch straucheln, steht Viktoria Köln souverän an der Spitze. Hat Sie der bisherige Saisonverlauf überrascht? Ich denke, dass vieles noch sehr aufgewühlt ist. Einige Mannschaften suchen weiterhin ihre Form. Viktoria Köln ist der einzige Favorit, der seine Spiele konstant gewonnen hat. Siegen und Schalke haben sich den Start wohl anders vorgestellt. Ich glaube aber, dass gerade Schalke noch kommen wird, dafür ist die Truppe einfach zu talentiert. Überrascht haben mich die Leistungen der Aufsteiger. Kray und Rödinghausen spielen eine sehr gute Rolle.