Die Arminia hatte gerade auf dramatische Art und Weise die zweite Relegationspartie gegen Darmstadt 98 verloren und war abgestiegen. Andere Spieler würden nach so einem Erlebnis möglicherweise flüchten, zu einem anderen Verein wechseln, um dort wieder den persönlichen Erfolg zu suchen. Aber Hille tat das nicht. Er verlängerte seinen Vertrag um ein weiteres Jahr, trotz Angebote anderer Vereine blieb er bei der Arminia. „Der Abstieg war natürlich sehr bitter. Aber ich möchte mithelfen etwas gutzumachen“, sagt der 33-Jährige.
Große Konkurrenz auf der rechten Außenbahn
Doch bisher hatte er dazu wenig Gelegenheit. Lediglich 130 Drittliga-Minuten stehen für den gebürtigen Soester in dieser Saison auf der Drittliga-Uhr. Seine angestammte Position auf der rechten Außenbahn füllt derzeit Christoph Hemlein aus, den die Bielefelder von NEC Nijmegen aus der holländischen Eredivisie holten. „Wir haben momentan einen großen Konkurrenzkampf. Ich wäre ein schlechter Fußballer, wenn ich mit der derzeitigen Situation zufrieden wäre“, äußert sich Hille zu seiner Rolle als Reservist und ergänzt: „Jeder muss sich im Training anbieten. Es gibt hier keine Extrawurst. Nicht für einen Publikumsliebling oder für sonst irgendwen.“
Am Samstag gegen die alte Liebe
Dabei würde er am Samstag nur allzu gerne auf dem Rasen stehen, wenn sein Ex-Club Borussia Dortmund II auf der Alm gastiert. „Natürlich ist das Spiel etwas Besonderes für mich. Ich hatte wunderbare Jahre beim BVB und verbinde tolle Erlebnisse mit dem Club“, sagt Hille, der immer noch in Dortmund wohnt und BVB-Nachwuchskoordinator Lars Ricken zu seinen besten Freunden zählt. Daher habe er auch immer noch einen guten Draht zur Borussia: „Ich sehe viele Spiele des BVB, auch im Jugend- und Amateurbereich.“
Deshalb weiß er nur zu gut, dass es am Samstag kein einfaches Unterfangen wird die Dortmunder zu schlagen: „Das wird kein leichtes Spiel für uns. Die Jungs sind individuell sehr gut ausgebildet. Ich erwarte eine sehr spielstarke Mannschaft.“ Aber auch er weiß, dass es für die Arminia nach dem durchwachsenen Saisonstart nur um drei Punkte gehen kann. Folgerichtig ergänzt er: „Wir wollen den jungen Spielern den Spaß am Spiel nehmen und gewinnen.“ Das wäre dann ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zur Wiedergutmachung.