ASC-Trainer

"Wir müssen unseren Stil durchziehen"

Acht lange Jahre musste Dortmund auf Oberliga-Fußball verzichten. Mit dem Aufstieg des ASC 09 Dortmund war die Durststrecke endlich beendet - der Auftakt gelang nach Maß.

Der Endstand sprach eigentlich für sich: Der ASC bezwang Gütersloh mit 3:1. Mit dem Ergebnis waren die Gäste noch gut bedient, denn die Partie hätte durchaus noch deutlicher ausgehen können. Daher war es auch kein Wunder, dass FCG-Trainer Holger Wortmann nach dem Abpfiff mehr als genug hatte. Er gratulierte sportlich fair dem ASC, der ein „symphytischer Verein“ sei. Die Rahmenbedingungen waren super, aber: „Es ist schade, dass wir an diesem tollen Tag nichts beitragen konnten“, erklärte der 47-Jährige: „Wir haben als Team komplett versagt. Wir wussten, was auf uns zukommt.“ Der Coach entschuldigte sich persönlich bei den angereisten Gütersloh-Fans, denn das Spiel sei eine „einseitige Geschichte“ gewesen. „Es ist für mich nicht nachzuvollziehen, dass wir uns hier so präsentiert haben.“

Von der ersten Minute an war das Heimteam die bestimmende Mannschaft und ging bereits früh nach einer schön herausgespielten Kombination durch Kapitän Rafik Halim in Führung (7.). „Wir haben uns das Leben schwer gemacht. Die defensive Einstellung war nicht verordnet. Dies haben wir so nicht besprochen“, kritisierte Wortmann. Für sein Gegenüber, Daniel Rios, verlief das Spiel nahe am Matchplan: „Wir haben von der ersten bis zu letzten Minute überzeugt. Wir haben das umgesetzt, was wir trainiert haben. Wir haben das Spiel kontrolliert, damit FCG nicht gerechnet. Wir haben eben nicht den langen Ball immer gesucht.“ Nur zehn Minuten nach dem Führungstreffer legte Angreifer Tim Schwarz den zweiten Treffer nach (17.). Die Gäste waren in der ersten Hälfte praktisch nicht präsent im gegnerischen Strafraum. Der Frust entlud sich bei den Gütersloher in Form von Foulspielen, wie die Flut von Gelben Karten zeigt. „Die eine oder andere Situation war schon grenzwertig“, betonte Rios.

Oberliga als Lernprozess

Dies änderte sich in der zweiten Hälfte zunächst nicht. Zwar waren die Gütersloher etwas offensiver, doch der ASC hatte die Möglichkeiten. Doch der eingewechselte Vadim Thomas nutzte die Verwirrung im ASC-Strafraum -Torhüter Dominik Altfeld irrte dort umher – und erzielte den Anschlusstreffer. In dieser Phase taummelte der Aufsteiger kurz. „Wir hatten zu viele Ballverluste im Spiel. Dies darf man sich in der Oberliga nicht erlauben. In dieser Phase haben wir gezeigt, wie man sich in der Oberliga eine gute erste Halbzeit kaputt machen kann“, resümierte der ASC-Trainer. Dies sei ein Lernprozess. Doch die Aplerbecker fingen sich und übernahmen wieder die Kontrolle. Nach wiederholtem Foulspiel musste der eingewechselte Gerrit Weinreich vom Platz (76.). Der zugesprochene Freistoß brachte die Entscheidung. Nach Gewusel im Strafraum netzte schlussendlich Schwarz (77.) zum 3:1-Endstand ein. Die Niederlage für die Gütersloher hätte durchaus noch höher ausfallen können. Keeper Sebastian Tiszai hielt verhinderte schlimmeres: „Wir müssen uns bei ihm bedanken. Er war der Einzige, der Normalform gezeigt hat“, erklärte Wortmann.

Nach dem Abpfiff konnte der ASC-Coach nicht aufhören zu lächeln: „Wir sind einfach glücklich, dass wir direkt im ersten Spiel drei Punkte einfahren konnten.“ Nun hofft er, dass dieser Erfolg das Team für die nächsten Spiele beflügeln wird. Der Spielausrichtung und die Einstellung hat beim ASC gestimmt. Damit zeigte der Verein seine Oberligatauglichkeit und muss sich nicht verstecken, wie Rios weiß: „Wenn das Team seinen Stil durchzieht und sich verbessert, dann werden wir unsere Punkte holen.“