Mit einer Glanzparade gegen Verls Angreifer Hamadi Al Ghaddioui hielt der Neuzugang von Rot-Weiss Essen kurz vor dem Ende der Partie das Unentschieden gegen die Ostwestfalen fest. Damit rehabilitierte sich Kunz für seinen Lapsus am ersten Spieltag. Beim Siegtreffer des SV Rödinghausen kam der 27-Jährige zu spät aus dem Kasten und konnte die knappe Auftaktniederlage nicht verhindern. „Der ging ganz klar auf meine Kappe“, räumt der FCK-Keeper ein. „Man hat in Rödinghausen gemerkt, dass bei 17 Neuzugängen die Abstimmung noch nicht perfekt ist. Gegen Verl hat das schon besser geklappt.“
Für den ehemaligen Wattenscheider hat an der Buderusstraße ein neues Kapitel in seiner Laufbahn als Fußballer begonnen. In den vergangenen vier Jahren trug der Blondschopf das Trikot des großen Bruders der Krayer. Bei RWE arbeitete Kunz zuletzt unter professionellen Bedingungen. Zweimal täglich ging es zu den Trainingseinheiten an der Hafenstraße. Da aufgrund dieses Aufwands sein Studium an der Ruhruniversiät Bochum zu kurz kam, entschied sich Kunz dazu, seine Prioritäten zu verlagern. „Ich will mich in erster Linie um meine berufliche Zukunft kümmern. Deshalb wäre ich im Sommer auch zu einem Oberligisten gewechselt“, betont Kunz. „Als jedoch das Angebot aus Kray kam, musste ich nicht lange überlegen. Da wir nur abends trainieren, kann ich mich um mein Studium kümmern und spiele obendrein noch in der Regionalliga. Das ist für mich absolut perfekt.“
Im Team der Krayer nimmt der in Datteln wohnhafte Torhüter eine weitaus bedeutendere Rolle ein als noch bei RWE, wo ihm zumeist nur ein Platz auf der Bank blieb. Die sportliche Führung der Krayer sieht Kunz derzeit als Nummer eins zwischen den Pfosten. Und auch innerhalb der Mannschaft genießt der Schlussmann bereits eine hohe Anerkennung. Ein eindeutiges Indiz dafür ist seine Benennung zum Kapitän. Diese erfolgte nicht etwa durch Trainer Michael Lorenz sondern nach einer Abstimmung des gesamten Teams. „Das ist eine sehr große Ehre für mich. Vor allem freue ich mich über das Vertrauen meiner Kollegen. Ich möchte es mit guten Leistungen zurückzahlen und werde hoffentlich meinen Teil dazu beitragen, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen.“