Sparkassen Giro

Weltelite trifft sich auf dem Boulevard

Sieben Etappensiege, das sind ein Drittel aller Touretappen, endeten mit deutschen Erfolgen.

Im Trikot des Deutschen Meisters gelang auch Andre Greipel sein Kunsstück aus dem Vorjahr zu wiederholen. Ein paar Tage nach dem damaligen Erfolg düpierte er beim Sparkassen Giro auch die Konkurrenz und geht am Sonntag als Titelverteidiger an den Start.

Doch diesmal muss er sich mit einem Schooting-Star der Radsportszene auseinander setzen. Der Norweger Alexander Kristoff, der seit 2006 im großen Radsport-Geschäft mitmischt und sich als Norwegischer Meister 2012 mit dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille einen Namen machte, ist in der Form seines Lebens. So gewann er nicht nur das traditionsreiche Tagesrennen Mailand - San Remo, sondern auch zwei Etappen bei der diesjährigen Tour de France. Fast wäre ihm am letzten Sonntag ein besonderer Coup gelungen. Doch ausgerechnet wenige Zentimeter vor der Ziellinie auf der berühmten Champs-Elysée schnappte ihm der Deutsche Marcel Kittel den prestigeträchtigen Sieg vor der Nase weg.

Grund genug für Veranstalter Ernst Claußmeyer alle Hebel in Bewegung zu setzen, den vier Mal erfolgreichen Kittel noch über Nacht in das Starterfeld für das Hauptrennen am Sonntag (16 Uhr) zu bekommen. Claußmeyer: „Die Chancen liegen bei 50 Prozent, dass er kommt.“ Sollte dieser Coup gelingen, dann dürften sich die Zuschauer auf dem Innenstadtkurs, es werden 50 Runden á 1,6 Kilometer gefahren, auf einen spektakulären Rennverlauf einstellen.

Wie groß die Ambitionen sind, zeigt, dass der Deutsche Meister Greipel seinen Edelhelfer und Anfahrer Marcel Sieberg mitbringt. Der gebürtige Castrop-Rauxeler könnte aber auch den etablierten Sprintern ein Schnippchen schlagen. So entschied er im vorletzten Jahr den Giro im Alleingang. Doch auch Kristoff vom russischen Katusha-Team kommt nicht allein. Für ihn zieht das Berliner Talent Rüdiger Selig den Sprint an.

Leider hat das Verletzungspech dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung gemacht. So fehlen verletzungsbedingt der Ex-Sparkassen-Fahrer Marc Cavendish und auch die deutschen Superstars Toni Martin und John Degenkolb. Gerald Ciolek, 2009 Zweiter in Bochum, könnte den Etablierten allerdings mächtig Probleme bereiten.

Wie in jedem Jahr gibt es für den Gesamtsieger bei den Herren ein Gelbes Trikot, der beste Punktefahrer bei den Zwischensprints wird mit dem Weißen Trikot, das vom Autohaus Wicke gesponsert wird, ausgezeichnet.

Weltklasse auch bei den Frauen

Bevor die Herren an den Start gehen, ist die erste Entscheidung bereits gefallen. Und während bei den Männern im Starterfeld die eine oder andere schmerzliche Lücke auftaucht, ist beim UCI Weltcup-Rennen der Damen die komplette Weltklasse am Start. Schließlich ist das Rennen das einzige Weltcup-Rennen in Deutschland. Sparkassen-Vorstand Volker Goldmann: „Jetzt hoffen wir darauf, dass am Sonntag auch das Wetter mitspielt.“ Dann wird der 17. Sparkassen Giro auch wieder ein Fest für die ganze Familie.