und schiebt euphorisch nach: „Die Aufbauarbeit der letzten Jahre trägt jetzt Früchte und Deutschland wird auch in den kommenden Jahren nur ganz schwer zu besiegen sein.“
Den vierten WM-Titel hat der ehemalige Kapitän der DFB-Auswahl zu Hause in Drensteinfurt-Walstedde genossen. „Wenn man mit vielen Leuten schaut, sind wir ja alle Bundestrainer und müssen immer nur meckern“, erklärt der Europameister von 1980, warum er das packende Finale mit seiner Frau Petra in Ruhe sehen wollte.
Auch wenn das Wohnzimmer nicht voll besetzt war, kochte die Stimmung nach dem Sieg über: „Das ist Wahnsinn“, strahlt Dietz: „Das war ein ganz hervorragender Abend, weil beide Mannschaften gut gespielt haben. Wir sind aber hochverdient Weltmeister, denn wir haben nicht nur einen Star, sondern viele gute Spieler – selbst noch auf der Bank. Diesen Luxus gab es im deutschen Fußball noch nie.“
Dietz: "Brasilien hat nichts brasilianisches mehr!"
Er meint ausdrücklich nicht nur die „goldene Generation“ um Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Manuel Neuer, sondern auch den Nachwuchs, der schon bereitsteht: „Die nächste Generation wird dank der guten Aufbauarbeit in den Vereinen, die wie Dortmund, Schalke, Leverkusen und natürlich Bayern auch international angekommen sind, auch eine ganz besondere Rolle spielen“.
Einen ähnlichen Schnitt wie ihn der DFB Anfang 2000 gemacht hat, hält er nun aber auch beim taumelnden Gastgeber für nötig: „Brasilien hat nichts brasilianisches mehr. Aber sie können sich ein Beispiel an uns nehmen, wie man Fußball neu erfinden und den Fundus an Talenten ausschöpfen kann.“
Während bundesweit millionen Fans in Autokorsos den vierten Stern ausgiebig feierten, erinnerte sich der 66-Jährige an seine goldene Zeit: „Es hat sich sehr viel geändert – nicht nur sportlich. Wir waren früher einkaserniert, heute dürfen die Spielerfrauen ins Camp. Aber das finde ich klasse. Jogi hat einfach alles richtig gemacht.“
Doch bei allen Änderungen gibt es auch einen Punkt, der gleich geblieben ist. „Es gibt keinen Erfolg ohne Geschlossenheit. Nur als Einheit lassen sich auch die größten Träume erfüllen“, macht Dietz deutlich und wird dabei mit Sicherheit auch mit einem Auge auf seinen MSV schielen.