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Horst Heldt im Interview

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Schalke: Horst Heldt im Interview
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Selten war es so harmonisch auf Schalke, wie in diesen Tagen. Nur die Verletzungen von Jefferson Farfan und Leon Goretzka stören.

Warum sich Schalkes Sportvorstand Horst Heldt davon nicht blenden lässt und warum sein Sohn Paul kein Trikot von Benedikt Höwedes anziehen mag, erklärt er im ersten Teil des Interviews mit RevierSport.

Horst Heldt, den WM-Triumph gegen Brasilien haben Sie zu Hause in Düsseldorf mit ihrer Frau und ihrem vierjährigen Sohn Paul vor dem Fernseher verfolgt. Hatte Paul ein Trikot von Julian Draxler oder von Benedikt Höwedes an? Er hat alle aktuellen deutschen Trikots und zieht immer das an, in dem die deutsche Nationalmannschaft gerade spielt. Paul ist ein großer Fan von Julian Draxler. Deswegen hat er natürlich eins von Jule. Er hat von mir aber auch eins von Benedikt Höwedes bekommen. Das haben wir allerdings überkleben müssen (lacht). Als Paul mitbekommen hat, dass hinten nicht „Draxler“ draufsteht, sondern „Höwedes“, herrschte zu Hause großer Alarm. Tut mir leid für Bene, aber dann haben wir kurzerhand die Beflockung mit Tape zugeklebt und mit einem Stift „Draxler“ darauf geschrieben. Ich hoffe, er kann damit leben (lacht erneut).


Bei Bundestrainer Jogi Löw steht Höwedes allerdings derzeit höher im Kurs. Neben Draxler stehen auch noch Leon Goretzka und Max Meyer bei der DFB-Elf in den Startlöchern. Zeichen einer bundesweit gestiegenen Wahrnehmung? Für Benedikt ist es natürlich toll, dass er in Brasilien zum Einsatz kommt und am Sonntag wahrscheinlich im Maracana das WM-Finale von Beginn an bestreiten darf. Das freut mich umso mehr für ihn, weil ihn vor dem Turnier keiner auf der Rechnung hatte. Und natürlich ist es für Schalke 04 gut, wenn der Verein einen Stammspieler bei der deutschen Nationalmannschaft stellt. Das hat auch Außenwirkung. Das zeigt aber in erster Linie die individuell vorhandene Klasse in unserem Kader. Und das ist natürlich sehr positiv für das Renommee des Vereins.

Für Julian Draxler lief es in Brasilien als Edelreservist nicht so gut. Müssen Sie ihn nach der Rückkehr wieder aufbauen? Julian ist ja auch ein Teil des Teams und kehrt vielleicht als Weltmeister zurück. Deshalb darf er nicht den Fehler machen, sich als Verlierer zu fühlen, nur weil er bis auf die 15 Minuten gegen Brasilien bisher nicht gespielt hat. Von hunderten Spielern wurden 23 für die WM nominiert und Julian ist einer von ihnen. Deshalb muss man aufpassen, dass er sich nicht als fünftes Rad am Wagen fühlt. Sein Ziel bei der WM dabei zu sein, hat er erreicht. Aber klar, auf diesem Niveau willst du dann auch irgendwann spielen. Das kann man nicht verdrängen. Aber die Wahrheit ist auch, dass Julian mit gerade 20 Jahren WM-Teilnehmer ist. Seine Zeit wird kommen. Er wird noch viele große Turniere spielen können.

Bereits nach wenigen Trainingseinheiten hat S04 wie im Vorjehr wieder mit diversen Verletzungen zu kämpfen. Wird falsch trainiert? Das ist eine Frage, die wir uns auch gestellt haben. Aber man muss jede Situation einzeln betrachten. Wir hinterfragen uns ständig. Bei Leon Goretzka war es einfach nur Pech. Das war nicht vorhersehbar, dass der Muskel wieder reißt. Er war fit. Es gab keine Anzeichen. Bei Jeff war es eine bewusste Entscheidung des Spielers, es konservativ zu probieren. Der Vorwurf, wir hätten die Sommerpause verstreichen lassen, ohne zu handeln, ist deshalb falsch. Hätte die Behandlung angeschlagen, hätte er zum Saisonstart spielen können. Jetzt fällt er einige Monate aus. Wir hätten also durch eine konservative Behandlung mehr gewinnen, als verlieren können. Außerdem ist eine Operation immer die letzte Option.

Es gab dennoch Veränderungen im medizinischen Bereich. Wir haben nach der vergangenen Saison alles auf den Prüfstand gestellt und zwei Änderungen im Bereich der Physiotherapeuten vorgenommen. Das wurde auch dadurch notwendig, dass Egil Eliassen aus familiären Gründen wieder zurück nach Norwegen wollte. Dazu haben wir Maßnahmen ergriffen, die man zunächst als Außenstehender nicht mitbekommt. Wir werden noch größeres Augenmerk auf präventive Maßnahmen vor und nach den Trainingseinheiten legen. Dazu haben wir einen Ernährungsberater engagiert, der auch auch im Trainingslager vor Ort ist und die Spieler dabei unterstützt, sich noch bewusster zu ernähren. Es wird Pflegepflichttermine geben. Wir wollen ein noch stärkeres Bewusstsein bei den Spielern im Umgang mit dem eigenen Körper schaffen.

Deshalb auch die Entscheidung, Max Meyer nicht für die U19-EM in Ungarn abzustellen? Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht. Wir haben uns intensiv damit auseinander gesetzt und dann entschieden, dass wir ihn nicht abstellen. Max ist eine tragende Säule in der U19-Nationalmannschaft. Er hätte dort in 16 Tagen wahrscheinlich fünf Spiele bestritten. Er ist aber erst seit Montag im Training. Er hätte uns nicht nur im Trainingslager, in dem wir erstmals die gesamte Mannschaft weitestgehend beisammen haben und den Feinschliff für die Saison legen wollen, gefehlt, sondern auch das Risiko einer weiteren Verletzung wäre sehr groß gewesen. Natürlich möchte jeder Spieler für die Nationalmannschaft auflaufen. Aber Max hat die Entscheidung akzeptiert. Das Turnier ist vom Zeitablauf aus unserer Sicht einfach nicht mehr zeitgemäß.

Sie gehen jetzt als verantwortlicher S04-Manager in ihr viertes Amtsjahr. Längst haben Sie den Verein in ruhiges Fahrwasser geführt! Es ist eine deutliche Entwicklung im Verein erkennbar. Wir wollen für etwas stehen, nämlich für Seriosität und Zuverlässigkeit. Wir konnten ziemlich viel von dem umsetzen, was wir uns vor drei Jahren vorgenommen haben. Diesen schmalen Grat nicht über unsere Verhältnisse zu leben und uns wirtschaftlich weiter zu konsolidieren und dabei gleichzeitig weiter konkurrenzfähig zu sein, haben wir bislang gut umsetzen können. Die Leute, die das begleiten, spüren das. Vielleicht ist es auch deshalb derzeit etwas ruhiger auf Schalke. Aber so wichtig und richtig es ist, auf Strecke zu werten, Fußball ist immer auch eine Momentaufnahme. Und deshalb zählen die Erfolge von gestern ab August nicht mehr.


Im zweiten Teil des RS-Interviews erklärt Heldt am Dienstag, warum er sich in der neuen Saison von Kevin-Prince Boateng sportlich mehr erwartet und wie er sich das Schalke der Zukunft vorstellt. Und warum die Königsblauen weiterhin mit dem BVB konkurrieren können.

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14 Eintracht Braunschweig 30 10 4 16 33:41 -8 34
15 SV Wehen Wiesbaden 30 8 8 14 32:41 -9 32
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