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Neunaber ist "Papa der Kompanie"

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RWE: Neunaber ist "Papa der Kompanie"
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In der Vorbereitung auf die neue Saison hat Rot-Weiss Essens Trainer Marc Fascher eine Art „Kapitäns-Rotation“ eingeführt.

In jeder Partie trug ein anderer Spieler die Kapitänsbinde. Gegen Braunschweig im Trainingslager traf es Mario Neunaber. Der ist es durchaus gewohnt, Verantwortung zu übernehmen.

Neunaber war bei den vielen Stationen seiner Karriere regelmäßig Mitglied des Mannschaftsrates und oft auch ein verlängerter Arm seines Trainers. Auch in Essen will er Verantwortung übernehmen. Wir sprachen mit dem Neuzugang über seinen Führungsanspruch, die Zeit nach der Karriere und darüber, was RWE von der Deutschen Nationalelf lernen kann.

Mario Neunaber, Sie sind mit 32 Jahren der älteste Essener Spieler. Schlaucht die Vorbereitung inzwischen mehr als früher? Ich weiß gar nicht, ob es ein Vor- oder Nachteil ist. Sicher bin ich der Älteste hier. Aber ich bin seit 13 Jahren im Profigeschäft unterwegs. Ich glaube, dass es für den einen oder anderen Jungen, der die Belastung nicht gewohnt ist, vielleicht sogar intensiver ist, als für mich.

Dr. Uwe Harttgen hatte vor einer Weile angekündigt, einen „Papa der Kompanie“ verpflichten zu wollen. Ist das Ihre Rolle? Das kann man vielleicht so sagen. Wir sind insgesamt eine sehr junge Truppe. Ich bin nicht nur der Älteste, sondern bringe auch die meiste Erfahrung mit, habe auf Dritt- und Zweitliganiveau gespielt. Wenn man überlegt, mit wem ich schon zusammengespielt habe und unter welchen Trainern ich gearbeitet habe,nimmt man schon viel mit. Von daher habe ich sicherlich das nötige Rüstzeug, um sagen zu können: Ich kann die Truppe führen.


Gibt es einen Trainer, der Sie im Laufe Ihrer Karriere besonders beeindruckt hat? Taktisch und in Bezug auf die offensive Marschroute war Thorsten Fink ein sehr interessanter Trainer. Auch Markus Weinzierl, der jetzt in Augsburg bewiesen hat, dass er es auch in der Bundesliga kann. Grundsätzlich ist es aber immer gut, wenn ein Trainer eine Philosophie hat, die er mit Überzeugung weiterträgt. Dann ist es egal, ob man vor allem Kurzpässe oder Diagonalbälle spielt. Wichtig ist, dass ein Trainer eine Idee hat, die er der Mannschaft so nahebringen kann, dass sie diese 1:1 umsetzt.

Sie waren lange im Profifußball unterwegs. Wir nahe kommt RWE bereits einem Profiverein? Von den Strukturen her, ist es hier sehr professionell. Wir trainieren nicht weniger oder mehr als ein Erstligist. Das Pensum fahren wir genauso. Vom Kader ist es natürlich schon ein Unterschied. Wir haben Spieler, die viel Talent haben und viel Qualität mitbringen, aber sicherlich ist vieles noch nicht ganz ausgereift. Da gilt es anzusetzen. Wenn die Qualität herausgekitzelt wird, reicht es vielleicht bei vielen auch mal für eine Liga höher oder sogar mehr.

Sie sind schon zwei Mal aufgestiegen in Ihrer Karriere. Was braucht es dafür, abgesehen von Qualität im Kader? In erster Linie ist ein funktionierendes Mannschaftsgefüge wichtig. Man benötigt eine taktische Marschroute, bei der jeder weiß, was er zu tun hat und es auch umsetzt. Kicken können ja schließlich viele, aber der Unterschied ist denke ich die Mannschaft. Wenn man sieht, was Deutschland mit Brasilien gemacht hat, lag das nicht daran, dass jeder deutsche Spieler so viel besser ist als die Brasilianer. Die Deutschen haben als Team perfekt funktioniert und das hat den Ausschlag gegeben. Wenn jeder weiß, was seine Mitspieler tun und dem Gegner dadurch einen Schritt voraus ist, wenn der Stürmer der erste Verteidiger ist und wenn die Verteidiger den Spielaufbau mitgestalten, dann sind das die Rezepte für den Erfolg.

Ist es schwierig, zur Mannschaft zu werden, wenn man so viele Neuzugänge hat? Das glaube ich weniger. Im Fußball ist es immer so, dass Jahr für Jahr zehn bis 14 Spieler viele Einsätze haben. Diejenigen, die weniger spielen, suchen meist von sich aus schon eine Veränderung. Eine gewisse Fluktuation ist Alltag, ob du acht oder zwölf Neuzugänge hast, macht nicht den großen Unterschied. Viele sind sich in der Laufbahn sowieso schon mal über den Weg gelaufen, der Rest findet sich. Dafür hat man ja fünf bis sechs Woche Vorbereitung. Das ist genug Zeit, um eine gute Truppe zu werden.

Finden Sie, dass der Kader gerade defensiv eng besetzt ist, jetzt wo Patrick Huckle nicht kommt? Ich denke, wir sind gut aufgestellt, haben eine gute erste Elf zusammen. Die Jungs, die dahinter kommen, haben ebenfalls viel Qualität. Dass wir jetzt nicht 22-24 Spieler auf brutal hohem Niveau haben, muss auch gar nicht sein. Die Spieler, die hinten dran sind, müssen hungrig bleiben und Gas geben. Dann ist ein etwas kleinerer Kader oftmals besser als ein aufgeblähter Kader, in dem viele unzufrieden sind.

Sie gelten als vielseitig einsetzbarer Spieler. Wo sehen Sie sich selbst? Ich denke, meine Position wird in der Mitte sein, so dass ich von da aus die Jungs vor mir dirigieren kann. Das haben wir in der Vorbereitung schon angerissen. Ich könnte auch nach rechts rutschen, oder vor der Abwehr spielen. Aber da ich die Mannschaft ja auch ein bisschen führen soll, bin ich im Zentrum am besten aufgehoben, da habe ich den meisten Zugriff und habe das Spiel vor mir.

„RWE hat sicher bessere Strukturen als so mancher Drittligist“

War es für Sie immer normal, Verantwortung zu übernehmen? Irgendwie schon. Ich war immer ein Spieler, der strategisch gedacht hat und der versucht hat zu verstehen, was ein Trainer sich für Gedanken macht. Wenn man das versteht, kann man es an seine Teamkameraden weitergeben. Das ist mir einigermaßen gut gelungen. Von meiner Art her war ich strategisch veranlagt und habe das Spiel versucht so zu lenken, wie es gefordert ist. Es ist wichtig, dass ein Trainer eine Marschroute vorgibt und ein paar Spieler hat, die das Kommando übernehmen und dafür verantwortlich sind, dass es auf dem Feld umgesetzt wird.

Damit sind Sie doch perfekt dafür geeignet, selbst einmal Trainer zu werden. Oder haben Sie andere Ziele? Ich werde die Trainerscheine auf jeden Fall in naher Zukunft angehen. Man muss ja zumindest vorbereitet sein. Ich war immer ein Typ, der versucht hat, ein bis zwei Schritte weiterzudenken. Ich habe nicht nur Sport-Ökonomie studiert, weil ich soviel Freizeit hatte, sondern weil ich mir ein paar Gedanken gemacht habe, wie meine Zukunft aussehen könnte. Man muss überlegen, wie die Karriere nach dem Fußball weitergehen kann. Wenige Spieler können sich nach der Karriere zur Ruhe sitzen. Ich schätze, dass 99 Prozent der Spieler nach dem Fußball noch etwas anderes machen müssen. Je besser man darauf vorbereitet ist, desto einfacher wird es.

Gibt es noch ein Ziel, das Sie in Ihrer Karriere erreichen möchten? Mit Essen eine Liga höher zu spielen, wäre sicher reizvoll. RWE hat sicher bessere Strukturen als viele Drittligisten. Was mit diesem Verein möglich ist, hat man in der Vergangenheit gesehen, aber man kann sich eben nicht immer darauf berufen. Es zählt nur das Hier und Jetzt. Die Strukturen sind aber geschaffen, jetzt müssen wir sportlich nachziehen. Der Verein und jeder einzelne Spieler hat nicht das Ziel, im Mittelfeld der Regionalliga zu landen.

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3 Erzgebirge Aue 17 11 2 4 27:16 11 35
4 Rot-Weiss Essen 17 11 2 4 32:23 9 35
5 SpVgg Unterhaching 17 10 3 4 29:17 12 33
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