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Die Spvgg. hat richtig entschieden

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Kommentar: Erkenschwick hat richtig entschieden
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Man mag die Entscheidung der Spvgg. Erkenschwick, keine Regionalliga-Lizenz zu beantragen, feige finden. Sie ist aber genau das Gegenteil: mutig. Ein Kommentar.

Natürlich, im Sport geht es um den Wettstreit, um Siege und Erfolge. Im Fußball also darum, Tore zu schießen, Spiele zu gewinnen und Meisterschaften zu feiern. Bei allem Ehrgeiz, den auch eine Oberliga-Topmannschaft haben darf, ja sogar haben muss, darf man aber zwei Dinge als Verantwortlicher nie außer Acht lassen.

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Erstens: Ein Aufstieg in die Regionalliga ist eine immense Herausforderung für (fast) jeden Verein. Ob sich einer findet, der die Bürgschaft über 35.000 Euro übernimmt, ist da fast noch das kleinste Problem. Wie schwierig es ist, das Stadion, die Angestellten und nicht zuletzt den Spielerkader auf die mindestens halb-professionelle vierte Liga umzurüsten, zeigen die Beispiele Lippstadt und Wattenscheid, die sich ausgesprochen schwertun, in der Regionalliga mitzuhalten. Dass die Spvgg. auch jetzt schon jeden Cent zweimal umdrehen muss, kommt hinzu. Denn dass sich mit einem Aufstieg die wirtschaftlichen Sorgen in Luft auflösen, ist ein Trugschluss. Heimspiele gegen Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen reichen nicht, um die Kosten-Explosion, die mit diesem Schritt verbunden ist, aufzufangen. Von der rein sportlichen Herkulesaufgabe - zur Erinnerung: Wattenscheid ist aktuell der beste Aufsteiger! - ganz zu schweigen.


Zweitens: Ein Sportverein - und das wird offenbar zu oft vergessen - besteht nicht nur aus der ersten Seniorenmannschaft. Die "Erste" ist das Aushängeschild, ganz sicher - mehr aber auch nicht. Ein Vorstand muss immer an das gesamte Gebilde denken, an alle Mitglieder, vor allem an die Jugendabteilung. Da geht es nicht um Leistungs- sondern um Breitensport, sprich um eine soziale Verantwortung. Wer das aus purem Ehrgeiz aus den Augen verliert und im schlimmsten Fall die Existenz des Klubs riskiert, der handelt unverantwortlich.

Wer dies im Fall der Spvgg. Erkenschwick, die obendrein ein gebranntes Kind ist, ins Kalkül zieht, kann eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass der Verein noch nicht reif für den Sprung in die Regionalliga ist und gut damit beraten war, das Abenteuer nicht zu wagen. Dem Traditionsklub ist zwei Jahre vor seinem 100. Geburtstag zu wünschen, dass er sich weiter konsolidieren kann und sportlich so reizvoll bleibt wie in den letzten Jahren. Dann sind die Erkenschwicker auch für Spieler, die das Zeug für die vierte Liga haben, weiterhin attraktiv. Also, weitermachen, liebe Spvgg.! Auch in dieser Saison, die auf den ersten Blick nun gelaufen zu sein scheint.

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