Doch das Fernbleiben des Noch-Präsidenten hat nichts mit seinen Rücktrittgedanken zu tun. Lakis weilte im wohlverdienten Skirurlaub im österreichischen Kärnten. RevierSport sprach mit dem ersten Vorsitzenden des abstiegsbedrohten Regionalligisten.
Herr Lakis, wie haben Sie die Ergebnisse aus der Ferne verfolgt?
Zwei Punkte aus zwei Spielen sind in unserer Situation zu wenig. Auf der anderen Seite ist eine kleine Serie ohne Niederlage auch gut. In der Tabelle hat sich ja nicht sonderlich viel verändert. Wir haben immer noch alles in eigener Hand und ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Ruder umreißen werden. Uns fehlt ein Spiel, das wir mal 3:0 oder 4:0 gewinnen und die Jungs richtig Selbstvertrauen tanken, dann läuft alles automatisch. Da bin ich mir sicher.
Gegen Rot-Weiss Essen war dies durchaus im Bereich des Möglichen. Der KFC vergab in der Anfangsviertelstunde Hochkaräter im Minutentakt...
Ich wollte bei diesem Spiel unbedingt dabei sein. Leider sind wir auf der Rückfahrt in einen langen Stau geraten. Ich glaub da war ganz Holland auf der Autobahn. Ich musste dann das Spiel im Handy über den Liveticker von RevierSport verfolgen und bin wahnsinnig geworden, was wir da für Chancen vergeben haben. Schade. Jetzt hoffe ich, dass ich das Glück aus Österreich mitgebracht habe und wir in Lotte gewinnen. Dann bin ich natürlich auch wieder vor Ort.
Im Skiurlaub hatten Sie sicherlich ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken, wie es für Sie weiter gehen soll. Hat sich in Sachen Rücktritt bei Ihnen etwas Neues ergeben?
Ich kann nur sagen, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen wurde. Jedoch deutet vieles daraufhin, dass es bald für mich zu Ende sein wird. Ich drücke es mal so aus: In Österreich habe ich meine Rücktrittsgedanken intensiviert. Es ist wunderschön zu sehen, wie mein Sohn aufwächst und mit ihm Reisen zu unternehmen. Das kam in den letzten Jahren zu kurz. Sechs Jahre habe ich mit Herzblut für den KFC gearbeitet und musste viel Prügel einstecken. Immer wieder wird von einer handvoll Menschen gezielt für ständige Unruhe und irgendwelche Gerüchte gesorgt. Da habe ich keine Lust mehr drauf. Ich kann an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Rücktrittsgedanken nichts, aber gar nichts mit der sportlichen Situation zu tun haben.
Was passiert denn mit dem KFC, wenn für Sie im Sommer wirklich Schluss sein sollte?
Das weiß keiner so richtig. Ich hoffe nur für den Verein, dass die Leute, die ständig nörgeln, sich endlich an die Front stellen und ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Ich habe nach sechs Jahren meine Pflicht getan und den Verein am Leben gehalten, als ihn vor sechs Jahren viele gerne schon unter der Erde gesehen hätten.