Wenige Tage erst gehörte der gebürtige Berliner zum BVB, als er sich im Juli im österreichischen Trainingslager in einem Testspiel das Kreuzband riss. Seitdem arbeitete Thiele geduldig an seinem Comeback und langsam erscheint der Silberstreif am Horizont. "Timmy hat jetzt erstmals beim Mannschaftstraining mitgemacht, ist also zumindest wieder teilintegriert", erläutert sein Trainer David Wagner. Diese ersten Schritte des 22-Jährigen hätten schon gar nicht so schlecht ausgesehen, urteilt Wagner, der sich zudem noch auf die Rückkehr eines weiteren Langzeitverletzten freuen kann: Henrik Bonmann. Der Torhüter ist nach einer Operation an der Hüfte inzwischen wieder so weit, dass er dem Vernehmen nach nächste Woche ebenfalls teilintegriert werden kann. Wagner: "Beide werden dann wahrscheinlich ab März wieder eine Alternative für uns sein."
Thiele und Bonmann noch vor Amini zurück?
Damit könnten Bonmann und Thiele sogar noch vor Mustafa Amini in den Spielbetrieb zurückfinden. Der Australier, der sich im Urlaub über den Jahreswechsel verletzte, hat zwar dieser Tage wieder das Lauftraining aufgenommen und soll ab März wieder dabei sein, aber: "Der März hat ja auch vier Wochen." Das Problem an Aminis Knochenstauchung sei, dass sie sich nur schwer therapieren ließe, erklärt Wagner. "Er war drei Wochen lang auf Gehhilfen angewiesen, das bedeutet natürlich einen gewissen Substanzverlust."
Während sich Thiele, Bonmann und Amini also noch einige Zeit mit der Zuschauerrolle werden begnügen müssen, werden am Samstag gegen Jahn Regensburg vier Mann wieder im Kader der BVB-Reserve stehen. David Solga, Jeremy Serwy und Johannes Focher haben ihre Verletzungen auskuriert und saßen am Freitag ebenso mit im Mannschaftsbus wie Thomas Meißner, der seine Gelbsperre abgesessen hat.
Allerdings platzt der Kader trotzdem nicht gerade aus allen Nähten. "Dafür werden Jonas Hofmann und Erik Durm nicht bei uns im Kader sein und ich schätze, dass Marvin Ducksch und Marian Sarr auch nach dem Abschlusstraining bei Jürgen Klopp bleiben werden", meint Wagner. Doch der Fußballlehrer hat sich längst mit der unausweichlichen Spontaneität abgefunden und sagt mit einer Prise gutgelauntem Fatalismus: "Same business as usual."