Trugen sich früher Teams wie Wacker Innsbruck, Banyasz Tatabanya (Ungarn) und Ajax Amsterdam in die Siegerlisten ein, so wurde das Turnier im Laufe der Jahre immer mehr zu einer westdeutschen Domäne. Ob Schalke, Dortmund oder Leverkusen, alle waren in Bochum dabei und konnten das Turnier schon einmal zu ihren Gunsten entscheiden.
Zwischen 2005 und 2011 triumphierte der gastgebende VfL gleich sechs Mal in Serie, ehe in den letzten zwei Jahren Borussia Mönchengladbach (2012) und der 1. FC Köln (2013) den Cup gewannen. Für Bochums Teamchef Michael „Ata“ Lameck eine Herausforderung: „Wir sind aufgerufen, den Pott zu holen.“
Dafür hat der erste Vorsitzende der Amateurabteilung alle Register gezogen. Denn obwohl Dariusz Wosz auf der Titelseite des Programmheftes prangt, hing seine Teilnahme am seidenen Faden. Die „Zaubermaus“ hätte eigentlich als Trainer der U23 sein Team um 13 Uhr gegen die VfL-Profis coachen müssen und wäre dann für die ersten beiden Spiele in der benachbarten Halle ausgefallen. Doch Sportvorstand Christian Hochstätter und Peter Neurer verlegten die Partie kurzerhand auf 11 Uhr. Harry Fechner, Vorsitzender der Altherrenabteilung: „Es freut uns außerordentlich, dass sie der Verlegung des Testspiels zugestimmt haben. So etwas dürfte im deutschen Profisport einzigartig sein und zeigt, dass sich der VfL immer noch als große Familie begreift.“
Mit Wosz, der zu den besten deutschen Hallenspielern gehört und dafür im letzten Jahr in Berlin ausgezeichnet wurde, steigen die Chancen der Gastgeber schlagartig. Schon beim Turnier in Dortmund (28.12.) und beim RevierSport-Traditions-Masters in Mülheim (4.1.) zeigte der VfL mit dem dritten und ersten Platz, dass man auch ohne Wosz ein starkes Team beieinander hat.
Doch die Konkurrenz ist groß. Der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und auch der MSV Duisburg werden hoch gehandelt und vielleicht kann auch Arminia Bielefeld mit Torhüter Georg Koch, Fatmir Vata (Spieler des Turniers 2013), Ansgar Brinkmann und „Pele“ Wollitz einen Coup landen. Für die Torjäger-Kanone gibt es jedenfalls fünf heiße Kandidaten. Beim VfL Peter Peschel oder Dino Toppmöller, hinter dessen Einsatz noch ein Fragezeichen steht, der Kölner Holger Gaißmayer, der Gladbacher Chiquinho oder der Duisburger Abdelaziz Ahanfouf. Uwe Gehrmann, Prokurist des Hauptsponsors „Autohaus Wicke“, freut sich auf Samstag: „Ein volles Haus, ein Familienfest, Tore am Fließband. Das ist doch super!“ Wen wundert das, denn für sechseinhalb Stunden beste Unterhaltung kostet der Eintritt fünf Euro, Frauen und Kinder haben freien Eintritt.