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Zeichen gegen Homophobie

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Bochumer Fanprojekt: Zeichen gegen Homophobie
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Das Bochumer Fanprojekt stellte den 22. Hallenzauber der VfL-Fanclubs am Samstag erstmals unter das Motto „Viele Farben – ein Spiel!“ und gegen Homophobie im Fußball.

Seit dem Outing Thomas Hitzlspergers steht das Thema verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit. Doch das sei laut Ralf Zänger allenfalls ein Nebeneffekt. „Wir Fanprojekte haben Homophobie bundesweit bereits seit Saisonbeginn als Schwerpunktthema auf der Tagesordnung. Durch Hitzlsperger hat es aktuell aber sicher eine andere Bedeutung bekommen“, meint der Leiter des Bochumer Fanprojektes.

Zänger sieht die Fortschritte in den Fanszenen dabei durchaus kritisch. „Wir besetzen das Thema durch Frühprävention in Schulen oder bei unseren Veranstaltungen. Und das ist auch der richtige Ansatz. Aber ich persönlich glaube, dass wir noch nicht soweit sind, dass sich ein aktueller Spieler bedenkenlos öffnen kann.“ Es bedürfe noch einer Menge Aufklärungsarbeit auf den Rängen. Sprüche wie „ist das schwul“ seien zwar nicht immer homophob gemeint, aber umgangssprachlich bei den Jugendlichen gerade hip, ergänzt Sozialarbeiter Benjamin Bödecker. Hier gelte es anzusetzen und nicht in Talkshows. Zänger befürchtet eine reflexartige Reduzierung eines sich outenden Spielers auf seine sexuellen Vorlieben, wenn dieser seine Leistung auf dem Platz nicht bringe. „Bei Heimspielen funktioniert das vielleicht noch. Aber in fremden Stadien befürchte ich einen Spießrutenlauf.“

Ebenso wie VfL-Trainer Peter Neururer, der vor dem Vorbereitungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf einen Plausch bei den Fans vorbeischaute, glaubt Zänger, dass derzeit etwas überhitzt über das Thema geredet wird. „Mir ist das vollkommen egal, ob einer schwul ist, oder nicht. Es ist wichtig und richtig, dass die Fanprojekte das angehen. Aber da ist das auch gut aufgehoben. Es muss jetzt nicht jeder seinen Senf dazu abgeben. Im Grunde gehen meine sexuellen Vorlieben nur mich und meinen Partner etwas an“, meint Neururer. „Unsere Anhänger sind unseren aktuell steinigen Weg mitgegangen. Davor ziehe ich den Hut. Im nächsten Jahr wollen wir ihnen eine Mannschaft präsentieren, die um den Aufstieg mitspielen kann, auch wenn wir dafür vielleicht etwas ins Risiko gehen müssen. Das ist es doch, was die Fans interessiert.“

Sieger wurde erstmals das Team der Christopherus Ruhrpiraten. Sie setzten sich mit 1:0 gegen die Bochumer Teutonen durch.

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