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Eklat in Oberhausen
Schwere Vorwürfe gegen Möllmann-Familie

Oberhausen: Schwere Vorwürfe gegen Möllmann-Familie
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Der Oberhausener Fußball ist um einen unrühmlichen Eklat reicher. Auf der Platzanlage des TB Oberhausen kam es in der Vorwoche zu einer handfesten Auseinandersetzung.

Direkt involviert war die Familie von Thorsten Möllmann, der sich in den vergangenen Monaten über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen als erfolgreicher Bezirksliga-Trainer und markiger Sprücheklopfer gemacht hat.

Am Donnerstagabend soll Möllmann zusammen mit seinen Söhnen David und Sascha, seinem Schwiegersohn, seiner Ehefrau und zwei Spielern seines Ex-Klubs SC 1920 Oberhausen die Sportanlage an der Mellinghoferstraße betreten und für einen vorzeitigen Abbruch der Trainingseinheiten der beiden Seniorenmannschaften des Turnerbund Oberhausen gesorgt haben.

In der Folge soll es zu einem gewaltsamen Streit zwischen Möllmanns jüngerem Sohn David und TBO-Spieler Kevin Rohr gekommen sein, bei dem Letzterer offenbar verletzt wurde und mit einem Krankenwagen von der Sportanlage abtransportiert werden musste. Der Grund für die Auseinandersetzung solle eine persönliche Fehde wegen einer Frau gewesen sein. Nach eigenen Angaben erlitt Rohr einen Rippenbruch, eine Gehirnerschütterung sowie eine Kieferprellung.

Die Polizei wurde im Abstand von knapp einer Stunde gleich zweimal benachrichtigt und war vor Ort im Einsatz. "Wir hatten am besagten Abend zwei Einsätze auf demselben Fußballplatz. In beiden Fällen ging es um eine Körperverletzung. Wir haben mehrere Personalien und zwei Anzeigen aufgenommen, auch ein Krankenwagen war vor Ort", sagte ein Pressesprecher der Polizei in Oberhausen auf Nachfrage von RS. Die Namen der angezeigten Personen wurden nicht bekanntgegeben.

RevierSport fragte bei allen Beteiligten nach: Was war da los?

Kevin Rohr (TB Oberhausen): Es ging bei dem Streit um die Ex-Freundin von David Möllmann. Er ist davon ausgegangen, dass ich ein Verhältnis mit ihr gehabt hätte. Das entspricht aber nicht der Wahrheit, denn mit ihr ist noch nie etwas gewesen. Sie spielt in der Damen-Mannschaft unseres Vereins, mehr auch nicht. Ich habe mit meinem Team auf dem Platz trainiert, als plötzlich sechs oder sieben Personen auf das Spielfeld liefen, darunter auch David und sein Vater Thorsten. Die Leute kamen sofort auf mich losgestürmt und fingen an mich zu beschimpfen. Als sich meine Kollegen einmischten, kam es zu einer ersten Rangelei. Neben David hat mich vor allem Thorsten Möllmann beleidigt und massiv bedroht. Es sagte, dass er mir die Zähne einschlagen werde, falls die Geschichte stimme. Ich konnte das Ganze überhaupt nicht nachvollziehen und bat David um ein Gespräch unter vier Augen. Also gingen wir zusammen an den Spielfeldrand, beruhigen wollte er sich aber nicht. Ich sagte ihm, dass wir über alles reden können, ich aber zunächst zu Ende trainieren wolle. Als ich mich umdrehen wollte, schlug er mir mit der Faust vor den Hinterkopf. Daraufhin drehte ich mich um, erhielt drei oder vier weitere Schläge und fiel zu Boden. Ich habe mich nicht gewehrt, da ich nicht wollte, dass die Situation komplett eskaliert. Auf dem Platz kursierte nämlich das Gerücht, dass vor unserer Vereinskneipe noch andere gewaltbereite Personen warten würden. Nachdem ich zu Boden gegangen bin, habe ich nicht mehr viel mitbekommen. Da wir in der Folge schwindelig wurde, habe ich darum gebeten, einen Krankenwagen zu rufen. Zudem habe ich bei der Polizei, die kurze Zeit später eintraf, Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Es ist wirklich bedauerlich, was dort passiert ist. An Fußball werde ich in den nächsten vier bis sechs Wochen jedenfalls nicht denken können.

Oliver Stolp (Trainer TB Oberhausen): Zunächst einmal muss ich betonen, dass diese Geschichte für mich persönlich sehr bedauerlich ist. Thorsten Möllmann und ich sind eigentlich gute Freunde. Deshalb kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum sich so etwas ereignen musste. Ich trainierte an diesem Abend mit meiner Mannschaft auf dem Platz, als die besagte Frau auf den Platz rannte und lautstark schrie, 'dass die kommen.' Im selben Moment liefen die erwähnten Personen während des Trainings auf den Platz und stürzten sich auf unseren Spieler Kevin Rohr. Er war verständlicherweise sehr verängstigt, und wir haben versucht ihn zu schützen. Auch Thorsten hat ihn massiv beleidigt. Ich bin auf ihn zugegangen und habe ihn gefragt, was der Mist soll. So etwas kann doch nicht ein Grund sein, mit mehreren Leuten einen Sportplatz zu stürmen. Kevin und David gingen anschließend zur anderen Seite des Spielfeldes. Die Stimmung war bei allen Anwesenden aber sehr angespannt und unangenehm. Kurze Zeit später sah ich, dass Kevin nach einem Schlag zu Boden ging. Wenig später mussten wir auf seinen Wunsch einen Krankenwagen rufen. Ich bin heilfroh, dass es sonst keine Verletzten gab. Diese Aktion können wir trotzdem nicht tolerieren. Das gehört nicht auf den Fußballplatz. In zwei Wochen spielen wir im Pokal gegen Blau-Weiß Oberhausen. Aufgrund der Vorfälle erwägen wir ernsthaft nicht anzutreten. Das werden wir in den nächsten Tagen mit dem Vorstand bereden.

Thorsten Möllmann (Blau-Weiß Oberhausen): Die Geschichte entspricht überhaupt nicht den Tatsachen. Es ist traurig, dass sich so etwas nun in Oberhausen verbreitet. Mein Sohn war jahrelang mit seiner Freundin zusammen. Als er am Donnerstagabend erfuhr, dass der Spieler vom Turnerbund mitverantwortlich für die Trennung war, machte er sich alleine auf den Weg zur Platzanlage. Das war etwa gegen 19 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Trainingsbeginn. Meine Frau bekam das mit und kontaktierte mich telefonisch mit der Bitte, dort vorbeizufahren, um eine Eskalation zu verhindern. Auch meinen älteren Sascha, der zu diesem Zeitpunkt mit jemandem unterwegs war, rief sie an. Als ich beim Turnerbund eintraf, waren David, Sascha und mein Schwiegersohn bereits da und diskutierten mit den Leuten. David wollte denjenigen vor seiner gesamten Mannschaft bloßstellen. Das empfand ich auch als richtig, schließlich sollten die Leute wissen, dass es der erwähnte Spieler auf vergebene Frauen abgesehen hat. Auch ich sagte ihm, dass er es verdient hat, bloßgestellt zu werden. In diesem Punkt stehe ich ganz hinter meinem Sohn. Allerdings ist es großer Quatsch, dass nun behauptet wird, wir hätten gezielt den Platz gestürmt. Ich war dort, um eine Eskalation zu verhindern. Den Turnerbund habe ich lange Jahre trainiert und ich habe nach wie vor viele Freunde dort. Ich habe deshalb den Leuten gesagt, dass David und der Spieler die Angelegenheit unter vier Augen klären sollen. Das ist dann auch geschehen. Dann bekam mein Sohn von ihm einen Wischer ins Gesicht, woraufhin er reflexartig einen Wischer zurückgab. Der andere ging daraufhin theatralisch zu Boden und hat sich ins Krankenhaus gelegt. Das war schon Norbert Meier 2. Es war eine private Angelegenheit zwischen den beiden. Der Rest von uns war nur vor Ort, um zu schlichten. Ich werde es aber nicht akzeptieren, dass nun schlecht von meiner Familie gesprochen wird. Sowohl meine Söhne als auch mein Schwiegersohn haben noch nie irgendwelche Probleme mit der Polizei oder ähnliche Dinge gehabt. Die Anschuldigungen werden wir nicht auf uns sitzen lassen.

David Möllmann: Ich habe an dem Abend mitbekommen, dass Kevin Rohr mehrmals und sehr direkt den Kontakt zu meiner jetzigen Ex-Freundin gesucht hat. Als ich es mitbekommen habe, fuhr ich mit ihr zusammen zum Platz von TBO, um ihn zur Rede zu stellen. Später kamen mein Bruder Sascha und sein Begleiter hinzu, mein Vater und meine Mutter noch einige Zeit später. Ich bin jedoch alleine auf den Platz marschiert, die anderen von meiner Seite hielten sich im Hintergrund. Ich habe ihn dann zur Seite genommen und wir haben uns an den Spielfeldrand gestellt, um die Angelegenheit zu diskutieren. Schließlich wollte ich von ihm die Wahrheit erfahren. Er wollte allerdings nicht darauf eingehen und wendete sich mit der Begründung ab, dass er erst noch trainieren wolle. Daraufhin hielt ich ihn am Arm fest und er riss sich los und verpasste mir einen Schlag ins Gesicht mit der flachen Hand. Daraufhin habe ich einmal ebenfalls mit der flachen Hand zurückgeschlagen und er ging zu Boden. Das war aber auch wirklich alles. Der Rest meiner Familie hatte damit überhaupt nichts zu tun.

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