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Schalke: Hassans Corner
Für Kellers Knappen wird's jetzt ernst

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Schalke: Hassans Corner
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Schalke 04 hat am Montag das letzte Vorbereitungsspiel absolviert. In einer knappen Woche folgt das erste Pflichtspiel. Der Ernst des Fußballlebens beginnt von Neuem.

Die Vorbereitung aller Bundesligaklubs neigt sich dem Ende. Die Zeit des Wartens schleicht allmählich vorüber. Für den Revierklub heißt das: Kampf um die oberen Plätze. In den neun Testspielen verlor S04 nur eines. Bei Red Bull Salzburg setzte es eine 1:3-Schlappe, in der Torwart Timo Hildebrand einen gebrauchten Tag erwischte. Trotzdem ist und bleibt er die Nummer eins, was ich für eine gute Entscheidung halte.

Szalai lässt aufhorchen

Der Gewinner der Vorbereitung ist für mich persönlich Adam Szalai. Der Ex-Mainzer kam für acht Millionen Euro und knipste bereits los – acht Tore. Zudem harmoniert der Ungar bisweilen ziemlich gut mit Platzhirsch Klaas-Jan Huntelaar, was Trainer Jens Keller weitere Optionen ermöglicht. In der abgelaufenen Spielzeit war der Leistungsabfall hinter dem Niederländer einfach zu groß. Manager Horst Heldt hat dem Rechnung getragen und diese Lücke mit der Verpflichtung des 25-Jährigen geschlossen.

Auch Christian Clemens macht einen auffällig guten Eindruck. Heldt hatte auch andere Kandidaten im Kopf, doch er entschied sich bewusst für den Kölner. Der 21-Jährige wird Michel Bastos zu besseren Leistungen pushen. Vielleicht verdrängt er den Brasilianer auch aus der Startelf.

Barnetta wirkt außen vor

Was passiert mit Tranquillo Barnetta? Die Frage stelle ich mir schon seit geraumer Zeit. Als Verlierer der Vorbereitung empfinde ich ihn nicht wirklich, als Gewinner allerdings überhaupt nicht. Dem Schweizer droht, bei allem Respekt, ein ähnlich verschenktes Jahr. Bastos und Clemens machten einen wesentlich besseren Eindruck, welcher bei Jens Keller wohl auch hängen geblieben sein dürfte. Der Nationalspieler will spielen, schwierig, ob er das beim FC Schalke 04 in für ihn ausreichender Art und Weise kann.

4-2-3-1 oder 4-4-2?

Die allseits beliebte Frage nach dem zu spielenden System zermatert auch mir den Schädel. Nachdem Adam Szalai sich in blendender Verfassung zeigt und mit Klaas-Jan Huntelaar hervorragend kann, setzt du ihn trotzdem auf die Bank und lässt mit einer Spitze spielen? Jens Keller ist bis dato kein eindeutiges Statement zu entlocken. Der gebürtige Stuttgarter möchte schlichtweg, "dass wir im Spiel eine gute Ordnung haben, dass wir als Mannschaft geordnet agieren." Nun gut, wenn selbst wir diese Frage nicht eindeutig beantworten können, werden es die Gegner wohl auch nicht schaffen oder nur bedingt.

Was allerdings gegen ein 4-4-2 spricht, ist Julian Draxlers Wunsch auf der "Zehn" zu spielen – dort, wo er am stärksten ist. Der Teenager, der offenbar Pokerkarten mit den Füßen mischen kann, fühlt sich im Zentrum am wohlsten. Spielen Szalai und Huntelaar, dann müsste der 19-Jährige auf die linke Außenbahn. Jedoch hat Draxler damit kein wirkliches Problem. Es bleibt also spannend - wie wird Keller aufstellen? Lassen wir uns überraschen.

Zeiten des Aufruhrs

Auf Schalke wird es auch in dieser Saison nicht leise sein. Der Spagat zwischen Euphorie und Ernüchterung wird ein ständiger Begleiter bleiben. Für Trainer Jens Keller dürfte die kommende Spielzeit von besonderem Wert sein. Zum ersten Mal führt der 42-Jährige ein Bundesligateam in eine Spielzeit und konnte sich den Kader nach eigenen Wünschen zusammenstellen. Keller hat die große Chance zu zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Aus dem medial angeschossenem Reh scheint nun ein Jäger geworden zu sein. Jens Keller hat in seiner Persönlichkeit, meines Erachtens nach, keine Wandlung vollzogen – er wird schlichtweg anders wahrgenommen. Das alleine ist sein Verdienst. Denn in der extrem stürmischen Zeit der Rückrunde in der abgelaufenen Saison, stand Keller wie der Fels in der Brandung vor seiner Mannschaft und dem Verein.

Was einem Schalker Hoffnung geben dürfte, ist, dass die junge Truppe dem Trainer folgt. Beste Voraussetzungen also, um erfolgreich Fußball zu spielen. Aber wenn wir ehrlich sind, wir können noch so viel reden, wichtig ist aufm Platz. Und da geht es nächste Woche nun auch endlich wieder um Zählbares.

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