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Malocher Zdebel bricht Lanze für Coach Koller
"Leistung liegt allein an uns"

Malocher Zdebel bricht Lanze für Coach Koller
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Der Kapitän einer Fußballmannschaft sollte immer Vorbild sein. Bei Thomas Zdebel erübrigt sich die Frage, ob er diesem Kriterium entspricht, denn seit dem 1. Juli 2003 grätscht und ackert er für die Blau-Weißen. Wenn man seine Leistungen der letzten Wochen verfolgt, hat man das Gefühl, dass der polnische Ex-Nationalspieler seinen zweiten Frühling im VfL-Trikot erlebt. Drei Monate vor seinem 34. Geburtstag zählt er immer noch stets zu den Besten seiner Mannschaft. Zdebel verrät sein Geheimnis: "Bis auf kleine Wehwehchen bin ich während meiner gesamten Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben. Meine Bänder und mein Knie sind immer noch okay. Mein Sprunggelenk mit einigen Einschränkungen auch."

So wird Zdebel auch in den nächsten acht Spielen, wenn ihm nicht eine Gelbsperre dazwischen kommt, nur das machen, was er schon immer getan hat: Seinen Job im defensiven Mittelfeld erledigen. "Eigentlich habe ich mich überhaupt nicht verändert. Aber vielleicht arbeite ich im Training noch bewusster und laufe noch ein wenig mehr als früher." Zdebel geht mit seiner Leistung derzeit voran, muss seine Mitspieler aber nicht ermahnen: "Der Kapitän muss jetzt nichts mehr sagen. Jeder bei uns weiß, was los ist."

Dann bricht Zdebel eine Lanze für den Coach: "Marcel Koller findet die richtigen Worte, bereitet uns sehr gut und sehr akribisch auf den jeweiligen Gegner vor. Das ist perfekt, besser geht es nicht. Aber die Leistung auf dem Platz liegt allein an uns." Deshalb ist es auch gar nicht so schlecht, noch einmal per DVD vorgeführt zu bekommen, wie es gehen kann. "Der Anschauungsunterricht bringt alles genau auf den Punkt, so etwas ist okay."

Ist von der Arbeit des Trainers angetan: Marcel Koller. (Foto: firo)

Wer Zdebel auf dem Platz agieren sieht, der kommt leicht auf den Gedanken, dass der Rechtsfuß jede freie Minute die Beine hoch legt, um sich ganz auf seine Auftritte in der Bundesliga zu konzentrieren. Doch ein Anruf beim Defensiven, der auch schon in der Türkei und in Belgien kickte, überzeugt schnell, dass seine Freizeit bis zur letzten Minute ausgefüllt ist. So erwischte RevierSport Zdebel gestern am Telefon, nachdem er schwer bepackt mit Einkaufstüten sein Haus in der Nähe von Köln betrat und sich seine Kinder lauthals bemerkbar machten. Zdebel: "Jetzt kann man sehen, was mich so jung hält."

Ein Familienmensch außerhalb, ein Malocher auf dem Rasen. Und das kommt nicht von ungefähr: "Mein Vater war auch Fußballer, konnte davon die Familie aber nicht ernähren. Deshalb hat er in Polen unter Tage als Bergmann gearbeitet. Harte Maloche ist mir nicht fremd, ich bin neben Stahlhütten und Zechen aufgewachsen."

Kein Wunder, dass sich Zdebel mit der Reviermentalität längst angefreundet hat und nicht vergisst, wem er das zu verdanken hat: "Meine Eltern haben mir viel ermöglicht, dafür bin sehr dankbar."

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