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Rassismus-Eklat
Die Fronten verhärten sich

Rassismus-Eklat: Die Fronten verhärten sich
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Nach den Vorfällen nach dem Oberliga-Spiel zwischen dem SV Schermbeck und Rot Weiss Ahlen scheint eine Versöhnung der Parteien kaum noch möglich.

Nach der Oberliga-Partie am Sonntag wurden Ahlens Trainer Marco Antwerpen rassistische Äußerungen vorgeworfen (RS berichtete). Nassirou Ouro-Akpo beschuldigte Antwerpen, dieser habe ihn mit den Worten "Verpiss dich, du schwarzer Pisser!" beleidigt. Antwerpen bestritt vehement, sich in solch einer Weise geäußert zu haben, erstatte seinerseits Anzeige gegen den Schermbecker Spieler Marek Klimczok, weil dieser ihn am Oberschenkel verletzt habe.

Während Antwerpen am Montag versucht hatte, die Wogen mit einem Telefonat mit Ouro-Akpo zu glätten, forderte der Togolese jedoch eine persönliche Entschuldigung. Ein Treffen am Dienstag kam jedoch nicht zu Stande.

Vielmehr geht Antwerpen seinerseits nun in die Offensive und juristisch gegen die Aussagen Ouro-Akpos vor. Rückendeckung bekommt Antwerpen vom Verein Rot-Weiss Ahlen, der Vereinsvorstand und die Mannschaft stehen geschlossen hinter dem 41-Jährigen: "Solange, wie Marco Antwerpen nichts nachgewiesen werden kann, sehen wir keine Veranlassung tätig zu werden", hatte RWA-Geschäftsführer Gerald Stoffers schon am Montag erklärt.

Castilla hat das Training übernommen

Bis auf Weiteres hat Co-Trainer Carlos Castilla die Betreuung des Ahlener Team übernommen, allerdings nicht weil Antwerpen eine vereinsseitige Suspendierung droht, sondern damit sich der auf die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen gegen seine Person konzentrieren kann.

Drastische Konsequenzen drohen Antwerpen von zwei Seiten. Die am Sonntag gegen ihn erstattete Anzeige wurde an den Staatsschutz in Duisburg übermittelt, der bei Delikten mit rassistischem Hintergrund tätig wird. Zudem wird sich die Spruchkammer des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen zeitnah mit dem Fall befassen. "Ich finde, man sollte jetzt kein Exempel statuieren, aber wir müssen zeigen, dass es Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte. Insofern würde ich es schon begrüßen, wenn es eine gewisse Strafe in einem aber doch sehr erträglichen Maße ausgesprochen würde", hatte Schermbecks Sicherheitsbeauftragter Günter Beck am Montag gegenüber dem WDR erklärt.

Auch für den Fall, dass Antwerpen nichts nachgewiesen werden kann, scheint eine vollständige Rehabilitierung kaum möglich. Ein Makel wird an dem ehemaligen Münsteraner Preußen haften bleiben. Und bei allen Unklarheiten scheint er mit einer Einschätzung richtig gelegen zu haben: Antwerpens Ruf hat schon jetzt schweren Schaden genommen.

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