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Ein Tempel der Ruhe

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Hassans Corner: Ein Tempel der Ruhe
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Der FC Schalke ist sportlich gesehen ein Schrittmacher. Das ist auch gut so, sonst braucht der Fan bald einen Herzschrittmacher. Schalke kann siegen – sehr gut.

Es war ein schweres Spiel am Samstagabend gegen eine sehr unbequeme Mannschaft. Aufopferungsvoll rackerte und ackerte diese Fortuna. Doch Schalke rang sie am Ende mit schwindenden Kräften nieder. Die kleinen und verheißungsvollen Schritte nach vorn, sie kommen. In Wolfsburg besteht die Möglichkeit, mal einen großen Schritt zu machen.

Wieder eine Einheit

Zurück ist sie, die Geduld. Der sonst so gern pfeifende Arenabesucher blieb stumm. In einer Phase, wo diese qualitativ starke Truppe erneut individuelle Fehler machte, die sie schon fast schwor, nicht mehr zu begehen, fällt der Ausgleich durch Kampfmaschine Axel Bellinghausen. Oh je, da geht es hin – schon wieder. Es wäre einfach für den geneigten Fan gewesen, jetzt draufzuhauen. Vor allem, weil danach der Fuß zittrig, das Abspiel wässrig und das Spiel nicht mehr gierig war. Doch die Arena pfiff nicht. Da haben wir es, Fingerspitzengefühl. Man hat anerkannt, dass es nur gemeinsam geht und dass das Team den Willen zeigt, den Bock umzustoßen, das Tal der Tränen verlassen zu wollen und den Horizont in wunderschönem Blau und Weiß erstrahlen zu lassen.

Radar kaputt

Was nicht heißt, dass man nicht weiter kritisch sein darf. Es ist ein Anfang, es schafft sich die Basis, das Grundgerüst für kommenden und hoffentlich eintretenden Erfolg. Vieles ging den Jungs in letzter Zeit ab, sie wurden medial zerrissen. Nun wächst ein zartes Pflänzchen, mit dem man behutsam umgehen sollte. Das Vertrauen hält Einzug. Das endgültige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kehrt zurück. Trotzdem bleiben noch Felder, die gewässert werden müssen, um die Ernte reich und sättigend werden zu lassen.

Nehmen wir ein Beispiel: Roman Neustädter. Seine fußballerischen Fähigkeiten sind unbestritten. Aber, der Junge steht seit Langem neben sich. Die Fehler, die er macht, kennt man von ihm nicht. Fehler macht jeder, darf auch jeder. Es ist trotzdem verwunderlich und kaum zu erklären, weshalb seine Souveränität abhandengekommen ist. Vielleicht nahm ihn die Krise zu sehr mit? Schwierig zu sagen.

Er hat es allen gezeigt

Joel Matip ist gegen Düsseldorf der Spieler des Spiels gewesen. Schoss uns zum Sieg mit einem Doppelpack. Ausgerechnet Matip, mag sich manch einer denken. Was hat dieser junge Mann nicht alles einstecken müssen?! Joel hatte in den letzten Monaten schon einige Klöpse gehabt und wurde hart dafür kritisiert, von vielen Fans. Umso schöner ist es, wenn der Fußball solche Geschichten schreibt. Ja, Joel Matip macht Fehler, aber er wird von den meisten völlig falsch eingeschätzt.


Man sagt ihm nach, dass er in jedem Spiel ein, zwei Katastrophendinger drin hat. Daran wird er gemessen. Er macht ein, zwei Fehler und schon ist sein ganzes Spiel schlecht – schon ist Matip schlecht. Das restliche absolvierte Spiel fällt aus den Köpfen vieler Betrachter und Kritiker. Wie er Bälle abfängt, wie er versucht das Spiel nach vorne zu forcieren, für Entlastung sorgt, die brenzligen Situationen klärt und die Fehler der anderen ausbügelt – das wird alles unter den königsblauen Teppich gekehrt. So trägt man dem Fußball, den Bewertungen, der Meinungsbildung und vor allem dem Spieler nicht Rechnung. Es ist schön, dass dieser junge Spieler, der auch noch von allen anderen Teamkollegen im Kader am längsten für Schalke 04 spielt, nun einen Tag hatte, den er genießen durfte. Denn das hat er sich verdient.

Noch nicht aller Tage Abend

Zurück zum FC Schalke 04. Die gewohnt guten Leistungen kommen langsam zurück, dennoch ist es noch ein hartes Stück Arbeit, diese in Kontinuität einfrieren oder konservieren zu können. Das Ziel wird sein, die Schritte weiterzugehen, nicht stehen zu bleiben und den Blick auf sich selbst zu richten. Die Chance, einen großen Schritt machen zu können, besteht am nächsten Wochenende in Wolfsburg. Um weiterhin die Freude auf internationalen Fußball auf Schalke aufrechterhalten zu können, sollte man dort gewinnen. Das wird nicht leicht – aber es ist machbar.

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