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Vom Pott nach Paris
Krahn und Bresonik genießen Luxusleben

Vom Pott nach Paris: Frauen-Duo genießt Luxusleben
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Bei Paris St. Germain spielen nicht nur David Beckham und Zlatan Ibrahimovic. Auch Annike Krahn und Linda Bresonik fühlen sich beim Scheich-Klub gut aufgehoben.

Als Paris St. Germain mit der Verpflichtung von Superstar David Beckham Schlagzeilen schrieb, klingelte auch bei Vereinskollegin Annike Krahn häufiger das Telefon. "Da haben sich dann doch mehr Besucher angekündigt", sagt die Frankreich-Legionärin, die am Mittwoch mit der Fußball-Nationalmannschaft in Straßburg gegen die Französinnen antreten wird (18.30 Uhr/Eurosport), dem Sport-Informations-Dienst (SID) und lacht. "Das war aber mehr scherzhaft gemeint."

Weder Autogramme von Zlatan Ibrahimovic noch Beckham-Trikots musste die 27-Jährige bislang in die Heimat importieren. Stattdessen ist die 85-malige Nationalspielerin oft für Besucher aus der Heimat als Stadtführerin gefragt. "Es gibt natürlich Sehenswürdigkeiten, die ich schon sehr oft gesehen habe", sagt die Weltmeisterin von 2007, und macht im Vorbeigehen trotzdem noch mal schnell ein Foto vom Eiffelturm.

Seit Krahn im vergangenen Sommer vom FCR Duisburg an die Seine wechselte, hat sie sich "sprachlich und kulturell gut eingelebt", sagt die Innenverteidigerin, die im Vorort Saint Germain westlich von Paris gemeinsam mit ihrer amerikanischen Mitspielerin Lindsey Horan in einer WG lebt. Kurz nach ihrem Wechsel bekam die Bochumerin weitere Verstärkung aus dem Ruhrpott. Auch ihre ehemalige FCR-Kollegin Linda Bresonik verließ ihre Geburtsstadt Essen, um ihr Glück in der Stadt der Liebe zu suchen.

Die 29-Jährige schwärmt geradezu von den professionellen Bedingungen, die sie beim Tabellenzweiten der "Division 1 Féminin" vorgefunden hat. "Es fängt damit an, dass man ganz anders ausgestattet ist, in vielfacher Ausführung, dass wir oft zum Spiel fliegen, dass wir hier nach dem Training Mittagessen bekommen", sagt Bresonik: "Ich bin ein bescheidener Mensch, aber das ist für mich schon Luxus."

Die Übungseinheiten auf dem Trainingsgelände, das die Frauen für sich allein haben, leiten vier Trainer, die alle hauptamtlich arbeiten. Alle PSG-Spielerinnen sind Profis. Seit dieser Saison werden regelmäßig Liga-Spiele live im TV übertragen. Es sind Verhältnisse, von denen die meisten Klubs in der Frauen-Bundesliga nur träumen können - gerade ihr insolventer Ex-Verein Duisburg.

Krahn und Bresonik sind nur zwei von zahlreichen internationalen Stars, die in Frankreich ihr Geld verdienen. Jüngst heuerten in Megan Rapinoe beim Champions-League-Sieger Olympique Lyon und Tobin Heath (Paris) zwei Olympiasiegerinnen aus den USA an. Bresonik sieht die französische Liga daher "auf dem Weg, die Top-Liga in Europa zu werden".

Wenn es am Mittwoch zum Auftakt des EM-Jahres in Straßburg zum Kräftemessen mit drei Teamkolleginnen kommt, wird Bresonik wegen einer Knieverletzung fehlen. Krahn freut sich auf das prestigeträchtige Duell zwischen der Nummer zwei und fünf der Weltrangliste: "Das ist jetzt natürlich etwas Besonderes, wenn man viele der Spielerinnen kennt."

Sprachlich kommen beide auf und neben dem Platz gut zurecht, auch wenn Französisch früher in der Schule nicht Krahn bestes Fach war, wie sie selbst sagt. Nur an eine Sache, das gibt Bresonik offen zu, wird sie sich in ihrer neuen Heimat wohl nicht gewöhnen: den chaotischen Verkehr. "Ich bin mal mit dem Auto nach Paris reingefahren", sagt Bresonik und schüttelt bei der Erinnerung an diese Erfahrung den Kopf: "Das werde ich kein zweites Mal machen."

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