SV Schermbeck

Dasdan, Thon oder der große Unbekannte?

Und die sollen abschließenden Charakter haben. Die Frage ist: Wer beerbt am Saisonende Trainer Martin Stroetzel?

Dass der Wechsel wirklich erst am 30. Juni 2013 erfolgen soll, hat Benninghoff derweil noch einmal bekräftigt. „Es kann natürlich sein, dass Martin Stroetzel zwischenzeitlich ein interessantes Angebot bekommt. Aber wir von Seiten des Vorstands wollen an ihm bis zum Saisonende festhalten.“ Und so nicht nur für einen reibungslosen Übergang, sondern vor allem für einen würdigen Abschied des „vermutlichen dienstältesten Trainers in Deutschland“ – so wird Stroetzel auf der SVS-Homepage bezeichnet – sorgen.

Ein Weltmeister in der engeren Auswahl

Für Benninghoff, den 1. Vorsitzenden Johannes Brilo und den früheren Fußball-Abteilungsleiter Günter Beck gibt es drei Kandidaten: Da ist zum einen Erdal Dasdan, bisher Stroetzels Assistent. Den Kundenberater in der Verbands-Sparkasse Wesel reizt der Job als Chefcoach – auch bei einem anderen Klub, wenn es in Schermbeck nicht klappen sollte. So hat er angeblich auch ein Angebot eines Landesligisten vorliegen. Doch weiterhin den Co am Waldsportplatz zu geben, das könnte er sich wohl nur unter Olaf Thon vorstellen.

Der Weltmeister von 1990 gilt als Top-Kandidat der Verantwortlichen. Auf vergleichbarem Niveau war Thon 2010 bis 2011 rund anderthalb Jahre lang in Hüls tätig. Die Zusammenarbeit beim damaligen NRW-Ligisten scheiterte schließlich an Differenzen mit älteren Spielern. Seitdem ist der 46-jährige Ex-Profi vereinslos und verdingt sich als Experte – unter anderem auch als RevierSport-Gastkommentator.

Während vom ehemalige „Eurofighter“ unter anderem auch bekannt ist, dass er über die Fußballlehrer-Lizenz verfügt, wissen Außenstehende vom dritten Aspiranten nichts. Und das soll auch so bleiben, da gibt sich Benninghoff zugeknöpft.

Ein bisschen mehr lässt er sich beim Thema Stürmersuche entlocken, ein weiterer Punkt auf der Schermbecker Agenda. „Wir haben zwei Kandidaten angerufen, beide melden sich aber nicht mehr. Warum wissen wir nicht.“ Also beginnt die Suche von Neuem.

Die Abschlussschwäche war in der Hinrunde ein großes Problem der Rot-Weißen, mit 17 Treffern in 15 Partien fiel die Ausbeute dürftig aus. Abdou-Nassirou Ouro-Akpo traf bisher vier Mal, angesichts des Potenzials des ehemaligen RWO-Profis wahrlich kein berauschender Wert.

Zumal Stroetzel bisher wenige Alternativen hatte, um seinem Routinier Druck zu machen. Alexander Frost, der aus der eigenen A-Jugend rekrutiert wurde und bisher zwei Mal erfolgreich war, gesteht Stroetzel zu, dass er noch Luft nach oben hat. Schließlich ist der Blondschopf gerade mal 19 Jahre alt. Mit Ausnahme von Dreifach-Torschütze Fatlum Zaskoku strahlt auch das Mittelfeld wenig Torgefahr aus, sodass der Handlungsbedarf groß ist. Und deshalb nützt dem Oberliga-15. ein Talent oder weiterer Ergänzungsspieler auch herzlich wenig. „Wir sind auf der Suche nach einem Spieler, der uns sofort weiterhilft“, hält Benninghoff fest. Und es soll ein Mittelstürmer sein, andere Positionen sind mehr oder weniger uninteressant.

Kurz wieder im Training, Öztürk hat den SVS verlassen

Bei einem anderen Mannschaftsteil hat sich derweil etwas bewegt: Torwart Hikmet Öztürk, der erst nach dem Achillessehnenriss von Pascal Kurz verpflichtet worden war, hat den SVS in Richtung TSV Bruckhausen verlassen und stand für den Duisburger Bezirksligisten bereits im Tor. Kurz machte beim Trainingsauftakt am Montag zwar wieder mit, wird aber noch etwas brauchen, bis er wieder bei den berühmten 100 Prozent ist. Unproblematisch, solange Sven Schneider, der seine Sache zuletzt immer besser machte, sich nicht verletzt.

Das große Verletzungspech, das die Hinrunde bestimmte, soll 2013 möglichst aus dem Wortschatz gestrichen werden. Bis auf Urlauber Moussa Ouattara stehen Stroetzel mittlerweile alle Spieler zur Verfügung. Auch Hamudi Baydoun, der nach seinem Kreuzbandriss wieder herangeführt wird.