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MSV: Satzungsänderung
Kentsch: "Amateurhafte Strukturen"

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MSV: Satzungsänderung dringend erforderlich
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Als sich Roland Kentsch am Mittwoch vor die Mitarbeiter stellte, um sie über den Stand des Finanzdesasters zu informieren, blickte er in fassungslose Gesichter.

Schließlich hatte er keine guten Nachrichten zu verkünden, weil auch über eine Woche nach dem Bekanntwerden der dramatischen Lage immer noch keine Lösung in Sicht ist.

Zwar finden täglich Sitzungen zwischen allen beteiligten Gremien statt und die Aufgaben scheinen klar verteilt zu sein, doch ein Ergebnis, sprich frisches Geld, ist nicht in Sicht. Angesichts des enormen Zeitdrucks ein Unding. Zwar gibt es keinen festen Termin, bis wann Kentsch den bitteren Gang zum Amtsgericht antreten muss, doch jeder Tag, der tatenlos verstreicht, verkürzt die (Über-)Lebenszeit des MSV. Denn sobald Kentsch sieht, dass Duisburg kurzfristig keine finanziellen Mittel in Höhe von rund vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, oder die möglichen Zusagen nicht realistisch sind, muss er aufgrund der nahenden Zahlungsunfähigkeit und Kraft seines Amtes Insolvenz anmelden.

Es darf kein Druck auf Kentsch ausgeübt werden

Das weiß auch Dr. Gerd Görtz. Das KGaA-Aufsichtsratsmitglied ist zwar zuversichtlich, dass die fehlende Kohle noch reinkommt, doch den Zeitpunkt, wann es zum Super-GAU kommen könnte, „kann nur Herr Kentsch bestimmen. Es darf aber auch kein Druck auf ihn ausgeübt werden, dass er dieser Verpflichtung nicht nachkommt.“ Schließlich würde er sich dann strafbar machen.

Wann es so weit ist, kann Kentsch aktuell nicht einschätzen, weil die Verhandlungen mit möglichen Investoren noch laufen. Doch eins macht das Aufsichtsratsmitglied der DFL für den Fall, den finanziellen Kollaps in letzter Sekunde noch abwenden zu können, überdeutlich. Nur mit einer Satzungsänderung hat der MSV eine Zukunft: „Die Satzung muss reformiert werden. Sollten sich die Mitglieder bei der außerordentlichen Versammlung dagegen aussprechen, hat Profi-Fußball in Duisburg keine Chance. Denn amateurhafte Strukturen und Profi-Fußball passen nicht zusammen.“

Ein Entwurf zur Änderung liegt vor

Das predigt Kentsch seit seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren, passiert ist aber nichts. Deshalb hat der 55-Jährige das Ruder nun selbst in die Hand genommen und einen Änderungsentwurf allen Entscheidungsträgern zugeschickt. Ob dieser dann auch die Zustimmung von 75 Prozent der Mitglieder finden wird, bleibt abzuwarten.

Fest steht, dass das Abwenden der Insolvenz nicht die Rettung bedeutet. Sie ist nur eine Hürde, auf dem Weg, den MSV zukunftsfähig zu machen. Hoffentlich können die Zebras diese auch überspringen.

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