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Essen: Kreisliga kompakt
Zwei Serien, vier Trainer, sechs Torhüter

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In den Kreisligen waren am Wochenende vor allem Kantersiege beziehungsweise böse Schlappen „in“. So richtig heftig erwischte es mal wieder TuS Helene und NK Croatia.

Kreisliga A Nord-West

Normalerweise kehren neue Besen ja bekanntlich besser. Das trifft aber nicht auf NK Croatia Essen zu. Denn das erste Spiel nach der Trennung von Frane Piljic, Peter Herms und Josip Cosic übernehmen bis zur Winterpause, brachte keine neuen Erkenntnisse oder besser ausgedrückt: nicht den erhofften Erfolg.


„Das war unser letztes Aufgebot. Wir haben aktuell nur elf Spieler. Nach dem Doppelschlag hingen die Köpfe. Auch wenn wir personell aus dem letzten Loch pfeifen, müssen die elf Spieler, die eingesetzt werden anders agieren. So gewinnen wir kein Spiel mehr“, war Peter Herms, Croatias erster Vorsitzender, nach der 0:6-Klatsche bei den Sportfreunden Altenessen 18 bedient. Die verheerende Bilanz der „Schachbretter“ liest sich besorgniserregend: sechs Spiele, sechs Niederlagen, 6:29 Tore!

Der neue Hoffnungsträger bei RuWa heißt: Marcus Kambic!

Ganz anders ist die Lage bei RuWa Dellwig. Hier hat der Trainerwechsel ein „kleines Wunder“ bewirkt. Nachdem Marcus Kambic auf das Gespann Frank und Oliver Blumentrath folgte, läuft es wieder beim Bezirksliga-Absteiger: vier Spiele, vier Siege, 16:6 Tore. „Besser kann ein Trainer seinen Einstand nicht feiern“, lacht Kambic. Dabei wäre das vierte Spiel unter Kambics Regie fast zur Blamage geworden. Gegen das bis dato sieglose Schlusslicht, die Reserve des Vogelheimer SV, lagen die Dellwiger zur Halbzeit mit 0:1 hinten.


„Die haben uns den Schneid abgekauft. Meine Jungs haben wohl gedacht, dass man Vogelheim im Vorbeigehen schlägt. In der Pause habe ich die Mannschaft bei der Ehre gepackt. Denn als erstes Team gegen Vogelheim zu verlieren, wäre schon bitter gewesen“, erzählt Kambic. Seinen Worten ließen Simon Czech (48., 72.), Alexander Schwering (61.) und Patrick Adam (78.) Taten folgen und drehten das Spiel mit 4:2 zu Gunsten der Gäste. Neun Punkte beträgt der Dellwiger Rückstand „nur“ noch auf die Spitze. „Wir schauen mal, wie groß der Abstand zur Winterpause ist. Vielleicht greifen wir dann noch einmal an“, hat Erfolgstrainer Kambic nach vier Siegen in Serie wieder Blut geleckt.

Katernberg 19 kassiert erste Saison-Niederlage im Lokalderby

Keinen sonderlich erfreulichen Sonntag erlebte das bislang ungeschlagene Spitzenteam der DJK Katernberg 19. Im Lokalderby am Katernberger Lindenbruch gegen die Sportfreunde kassierten die Blau-Weißen die erste Saison-Niederlage. „Natürlich ist eine Niederlage im Lokalderby besonders bitter. Aber die Gründe liegen auf der Hand: Wir haben einfach zu wenig getan. Die Sportfreunde waren giftiger, bissiger. Wir haben in 90 Minuten nur zwei gute Torchancen gehabt, das ist zu wenig“, bilanzierte DJK-Trainer Predrag Crnogaj die 0:1-Derby-Niederlage.

SFK-Kapitän spricht mahnende Worte

Derweil herrschte bei den Grün-Weißen natürlich großer Jubel. Daniel Benli (46.) erzielte kurz nach Wiederanpfiff vor knapp 100 Zuschauern das Tor des Tages. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sein können. Das hat nur geklappt, weil jeder 105 Prozent abgerufen hat. Mit 95 Prozent, wie zuletzt, geht es einfach nicht. Wir müssen immer alles abrufen, dann können wir auch mit den Besten der Liga mithalten. Das war eine astreine Mannschaftsleistung“, freute sich Sportfreunde-Kapitän Selvir Mujezinovic. Der gebürtige Bosnier hebt aber auch wieder den warnenden Zeigefinger: „Uns allen muss bewusst sein, dass der Derbysieg nichts wert ist, wenn wir am kommenden Wochenende bei Adler Frintrop wieder verlieren. Nur mit einem Sieg in Frintrop können wir uns auch noch in einer Woche über den Dreier gegen 19 freuen. Wir müssen die gleiche Konzentration und Einstellung an den Tag legen.“

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, 0:14 Tore und KEINE Gelbe Karte

In dieser Form läuft TuS Helene große Gefahr, in die B-Liga durchgereicht zu werden. Nach der 0:9-Klatsche in der Vorwoche bei Tabellenführer SV Schonnebeck II wollte die Truppe von Coach Olaf Rehmann gegen die SG Schönebeck Wiedergutmachung betreiben. Doch dieses Vorhaben ist mächtig in die Hose gegangen! Die Altenessener unterlagen den Schönebeckern sang- und klanglos mit 0:5. SGS-Torjäger Janus Briks steuerte einen Dreierpack bei und schoss damit seine Saisontore 14 bis 16.


„Das war eigentlich nicht so schlecht. Wir haben drei Tore in den letzten fünf Minuten kassiert. Aktuell ist es aber bei uns so, dass wir bei einem Rückstand sofort die Köpfe hängen lassen. Das darf natürlich nicht sein“, sagt Rehmann. Auffällig ist auch, dass bei den TuS-Spielern kein Akteur dabei ist, der mal im richtigen Moment ein Zeichen setzt. Rehmann: „Wir haben in den letzten 180 Minuten keine einzige Gelbe Karte kassiert. Die Jungs sind mir ein wenig zu brav. Aber eigentlich habe ich so eine Mannschaft lieber, als eine Prügeltruppe.“

Nico Gotzeina alias Tormaschine

Spitzenreiter Schonnebeck II meisterte die Hürde bei TuRa 86 erfolgreich und gewann durch einen Treffer seines Torjägers Nico Gotzeina (42.) mit 1:0 an der Altendorfer Serlostraße. Der ehemalige Verbandsligaspieler schraubte damit sein Torkonto auf 20 Buden hoch – und das nach elf Spieltagen. Einfach nur bärenstark!

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Kreisliga A Süd-Ost

Dieses (bärenstark) Adjektiv beschreibt auch sehr gut die Leistungen der Zweitvertretung des FC Kray. Die Kreisliga-A-Reserve des Regionalligisten hatte diesmal den SV Preußen Eiberg auf seiner Abschussliste.


„Kein Trainer kann zufrieden sein, wenn die Mannschaft 0:7 verliert. Aber wir müssen auch realistisch sein und sagen, dass wir einen Ausflug in eine Ausnahmeliga gemacht haben. In dieser spielt nämlich der FC Kray II. Nächste Woche sind wir wieder in unserer Klasse gegen die Reserve des SV Burgaltendorf unterwegs und wollen dann ein gutes Resultat einfahren“, zieht Eibergs Trainer Rolf Hahner den Hut vor Krays Ausnahmemannschaft.

Mintards Traum droht frühzeitig zu zerplatzen

Blau-Weiß Mintard war vor der Saison wohl das einzige Team, dass sich gut vorstellen konnte mit den Krayern um die Meisterschaft zu konkurrieren. Nach nur zwölf Spieltagen müssen die Mülheimer wohl einsehen, dass auch in dieser Saison der Aufstiegszug in Richtung Bezirksliga ohne Mintard abfahren wird. Denn spätestens nach der 1:2-Niederlage gegen den Rüttenscheider Sportclub haben auch die Verantwortlichen nur noch wenig Hoffnung. „Wir hatten letztes Jahr das Pech, dass der FC Kettwig 08 in der Liga war. Jetzt ist es der FC Kray. Wenn dort in der Winterpause nichts gravierendes passiert, dann werden die Krayer auch aufsteigen. Wir müssen uns dann noch ein weiteres Jahr gedulden, wenn dann zwei Mannschaften aufsteigen dürfen“, blickt Klaus-Dieter Wurbs, Geschäftsführer der Blau-Weißen, bereits in die Zukunft. Dabei wollen die Mintarder ihren eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. „Wir stehen mit den Jugendmannschaften sehr gut dar. Diese Jungs werden auch in Zukunft in unseren Erst- und Zweitvertretungen auflaufen. Blau-Weiß Mintard setzt auf die Jugend“, unterstreicht Wurbs.

Bredeney schöpft wieder Hoffnung

Endlich, es geht doch! Das haben wohl nach dem überraschenden 2:1-Erfolg der Bredeneyer beim SV Kray 04 alle Fortunen gedacht. Immerhin war es für den Tabellenletzten der erste Saisonsieg und das am 12. Spieltag! Andre Brouwers (49.) und Kapitän Daniel Hußmann (53.) drehten einen 0:1-Rückstand.


„Ich hatte auch nach dem Gegentor ein gutes Gefühl. Wir waren einfach mal dran. Die Mannschaft hat dieses Jetzt-Erst-Recht-Gefühl ausgestrahlt. Das Team muss weiter an sich glauben, dann ist der Klassenerhalt auf jeden Fall noch drin“, hat Bredeneys Trainer Kai Berges wieder Hoffnung geschöpft. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aktuell sechs Zähler. Jedoch könnten die Bredeneyer in drei Wochen schon über dem Strich stehen. Vorausgesetzt die Fortuna gewinnt die nächsten Duelle gegen die direkte Konkurrenz von Blau-Gelb Überruhr, VfL Kupferdreh und SG Kupferdreh-Byfang II.

Höbusch kritisiert seine Ergänzungsspieler

Für Kray-04-Trainer Andreas Höbusch kam die Blamage gegen Bredeney gar nicht so überraschend. „Wir müssen zurzeit auf vier unserer Leistungsträger verzichten. Dass unser zweiter Anzug noch nicht so sitzt, wie es sein sollte, haben wir alle gegen die Fortuna gesehen. Manche Jungs wurden da wieder schnell zurück auf den Boden geholt und haben nun gesehen, warum sie aktuell nur hinten dran sind, wenn ich alle Mann zur Verfügung habe.“

Ingenhag tobt: „Keine Qualität, kein Charakter“

Um einiges erzürnter als Höbusch war indessen Friedhelm Ingenhag, Trainer von Blau-Gelb Überruhr. Nach der 1:8-Pleite seiner Elf bei der ESG 99/06 ging der erfahrene Coach mit seinen Schützlingen hart ins Gericht. „Das war eine ähnlich desolate Vorstellung wie vor zwei Wochen gegen Rüttenscheid. Bis wir uns an den Kunstrasen gewöhnt hatten, stand es schon 0:3. Solche Klatschen habe ich in meiner 25-jährigen Trainertätigkeit nicht erlebt. Das kommt aber davon, weil die Mannschaft keine Qualität und keinen Charakter besitzt“, fand Ingenhag deutliche Worte.


Dass seine Trainerposition unumstritten ist, geht Ingenhag fest von aus. Ingenhag: „Ich habe nichts anderes vom Vorstand gehört. In Überruhr waren in der letzten Saison drei Trainer beschäftigt, ich bin nun der Vierte. In dieser Saison hatten wir schon sechs Torhüter, das müssen sie sich mal vorstellen. Es liegt nicht immer am Trainer. Wenn du keine Qualität im Kader hast, dann nutzt dir auch ein guter Coach nichts.“

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Ligen

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