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DJK Adler Oberhausen
Kreisligist verzweifelt an der Stadt

DJK Adler OB: Kaputte Anlage verscheucht Spieler
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Fünf Niederlagen in fünf Spielen und ein Torverhältnis von 0:32 - unterm Strich ist das der letzte Tabellenplatz für DJK Adler Oberhausen in der Kreisliga B.

Schon in der vergangenen Saison beendeten die Adler die Spielzeit in der Kreisliga B1 der Gruppe Oberhausen/Bottrop mit 103 Gegentoren und mageren 27 Punkten auf Rang zwölf. Immerhin war damit der Klassenerhalt geschafft. Sollte die Pleitenserie allerdings so weitergehen wie bisher, sieht es sehr düster aus für den Traditionsverein. Derjenige, der die Truppe wieder auf die richtige Bahn bringen soll, ist Markus Kupfer, Coach bei Adler Oberhausen. Der 36-Jährige hat die Mannschaft erst vor knapp acht Wochen übernommen, zu einem Zeitpunkt, als die Vorbereitung quasi schon gelaufen war. Gleichzeitig trainierte Kupfer auch noch die D-Jugend, und hatte eigentlich nicht vor, schon so früh eine Herrenmannschaft zu übernehmen, da er bis vor drei Jahren noch selber bei SG 92 Oberhausen kickte.

"Die schlimmste Anlage in ganz Oberhausen"

Für DJK-Präsident Dieter Wilms liegt der Hauptgrund für die schlechten sportlichen Leistungen allerdings nicht in der knappen Vorbereitungszeit, sondern vielmehr in der desolaten Verfassung der eigenen Platzanlage. „Wir haben den schlimmsten Platz in ganz Oberhausen. Hier sind Decken abgerissen, die Belüftung ist kaputt, alles ist marode.“ Alleine eine neue Belüftungsanlage würde die Stadt Oberhausen gut 8000 Euro kosten. Geld, dass nicht vorhanden ist. Zumindest nicht für den Fußballverein am John-Lennon-Platz. Denn in den vergangenen Jahren wurden in der Revierstadt viele Platzanlagen restauriert, Kunstrasenplätze geschaffen. "Nur bei uns wurde nichts gemacht. Warum, das weiß ich auch nicht.", zeigt sich Wilms ratlos.

Spieler wechseln zu Vereinen mit attraktiveren Anlagen

Mit dem Bau von Kunstrasenplätzen und der Konzentration auf weniger, dafür aber intensiver nutzbare Anlagen will die ohnehin schon hoch verschuldete Stadt Geld sparen. Konzentration bedeutet aber auch, dass Anlagen geschlossen werden müssen, acht waren es in den vergangenen Jahren. Immer wieder im Gespräch auch der Platz von DJK Adler Oberhausen. Dieter Wilms wäre das nur recht: „Meinetwegen können die hier alles zuschütten und Ende.“ Dann würde der Präsident am liebsten auf eine andere Anlage ausweichen, denn Wilms ist sich sicher, dass die derzeitige Situation so nicht weitergehen kann. „Unsere Spieler wandern ab und wechseln zu Vereinen, die eine modernere, attraktivere Platzanlage bieten können. Wenn in den nächsten Jahren nichts passiert, dann sind wir bald Geschichte.“

Schnelle Entscheidung soll her

Hoffnungen wurden dem DJK viele gemacht. Da war zum Beispiel die Möglichkeit im Gespräch, die Anlage von TB Oberhausen an der Mellinghoferstraße zu nutzen. Doch diese Chance, so Wilms, verlor sich schnell im Stillschweigen. Jüngst würde der Hauptvorstand damit vertröstet, man wolle 2018 eine neue Anlage erbauen. Für den Präsidenten ist allerdings klar: „Da wird nichts passieren. Die Stadt könnte uns damit helfen, eine schnelle Entscheidung zu fällen und nicht wieder irgendwelche Sitzungen einzuberufen, die uns nicht weiterbringen.“

Den Anschluss nicht verlieren

Derzeit besteht der enge Kader von Adler Oberhausen aus fünf A-Jugendspielern, die laut Wilms mit der Situation total überfordert sind. Aus dem alten Team sind nur wenige Akteure übrig geblieben. So kann keine geschlossene Mannschaft heranreifen, zumal alle Beteiligten unzufrieden mit den Zuständen an der Anlage sind und jegliche sportlichen Erfolge ausbleiben. Wilms gibt zu: „Es ist schwierig, die Spieler zu motivieren. Momentan haben wir auch keine Möglichkeit, neue Akteure anzuwerben. Wir müssen jetzt irgendwie das halbe Jahr überbrücken und zusehen, dass der Punkteabstand nicht zu groß wird.“ Auch Markus Kupfer gibt so schnell nicht auf: „Spielerisches Potential ist bei uns vorhanden, unsere Mannschaft ist noch sehr jung und unerfahren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

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