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Essen: Kreisliga kompakt
"Charakterlose McDonald's-Truppe"

Essen: Kreisliga kompakt
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Am Wochenende startete auch endlich wieder der Kreisliga-Fußball in Essen. Manch einem Klub-Verantwortlichen platzte schon nach dem ersten Spieltag der Kragen.

Kreisliga A Nord-West

Das 2:2-Remis gegen Aufsteiger Ballfreunde Bergeborbeck brachte Martin Herms, Spieler und Geschäftsführer der „Schachbretter“, so richtig auf die Palme: „Wir haben eine katastrophale Leistung an den Tag gelegt. Ballfreunde war die bessere Mannschaft und hätte das Spiel gewinnen müssen. Unserer Mannschaft fehlt derzeit der Charakter. Wir haben uns in vielen Spielern, die wir verpflichtet haben, getäuscht. Ein Spieler wollte beispielsweise nicht eingewechselt werden, weil er zuerst auf der Bank Platz nehmen musste. Das ist für mich eine McDonald's-Generation mit der man im Sport keinen Blumentopf gewinnen kann“, poltert Herms.

"Das ist doch schön und toll"

Ganz anders ist die Stimmung nach dem Auftakt an der Serlostraße. TuRa 86 brachte aus Katernberg einen überraschenden 4:1-Erfolg zurück nach Altendorf. Dabei gelang Christian-Matthias Rönn ein kurioses Freistoßtor aus 60 (!) Metern. „Da hat sich der Keeper ganz schön verschätzt. Der Ball ist im Strafraum eingeschlagen und der Schlussmann stand zu weit von seinem Kasten entfernt“, berichtet Klaus Parsch, Trainer der TuRaner. Für Parsch war nicht nur das 60-Meter-Tor erfreulich, sondern die gesamte Vorstellung seiner Truppe: „Wir hatten die Sportfreunde im Griff und haben immer zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen. Das war eine starke Mannschaftsleistung“, freut sich Klaus Parsch, Trainer der 86er. Dass TuRa vor der Saison von vielen Experten als klarer Abstiegskandidat getippt wurde, ist für Parsch nicht überraschend: „Das ist doch schön und toll. Wenn du unterschätzt wirst, dann kannst du doch nur gewinnen“, sagt Parsch.

Doppelabsteiger startet mit Sieg

Alles, aber definitiv nicht unterschätzt wird die neu zusammengestellte Mannschaft von TuS Helene. Die Altenessener, die einen Doppelabstieg verkraften mussten, werden von vielen Kontrahenten als Aufstiegsfavorit gesehen. Zumindest im ersten Spiel (3:1 beim Vogelheimer SV II) wurde der Traditionsverein seiner Favoritenrolle gerecht. „Das sah schon ordentlich aus. Der Verein musste zuletzt einige negative Momente überstehen. Wir wollen den Zuschauern diese Saison wieder Spaß bereiten. Wie weit es für uns nach oben gehen kann, das weiß ich noch nicht. Ich muss mir erst ein Bild von der Liga machen“, sagt Helenes Neu-Trainer Olaf Rehmann, der zuletzt TuSpo Saarn aus Mülheim trainierte.


Derweil musste das Gespann Oliver und Frank Blumentrath bei ihrem Debüt als RuWa-Trainer eine Niederlage einstecken. Die Dellwiger unterlagen an der heimischen Levinstraße der DJK Katernberg 19 mit 1:3. „Das tut natürlich weh. Wir haben eine lange, harte Vorbereitung hinter uns gebracht und dann vergeigen wir den Start. Aber die Mannschaft wird wieder aufstehen. Wir haben richtig gute Jungs dabei, die alle das gleiche Ziel verfolgen. Wir wollen wieder hoch“, ballt Tim Ganser, der vor der Saison aus Schönebeck nach Dellwig gewechselt ist, die Faust. Gansers Ex-Klub konnte mit seinem neuen Trainer Christian Petereit einen 2:0-Sieg bei Eintracht Borbeck einfahren. Derweil trennten sich im Spitzenspiel TuS 84/10 und die SV Schonnebeck II torlos.

Kreisliga A Süd-Ost

Den Saisonstart hat sich die ESG 99/06 anders vorgestellt. Nach dem Bezirksliga-Abstieg wollte die Sportgemeinschaft mit drei Zählern in die neue Spielklasse starten. Doch da haben Trainer Michael Posenau und seine Mannschaft die Rechnung ohne die Sportfreude 07 und vor allem das eigene Unvermögen gemacht. „Das Glück war diesmal auf unserer Seite. Die ESG hat nach der Führung zahlreiche Möglichkeiten gehabt, um den Sack zuzumachen. Doch wer vorne die Dinger nicht macht, wird oft bestraft. Und unsere Mannschaft hat dann glücklicherweise den Gegner bestraft. Das war ein toller Auftakt für uns“, freut sich Sportfreundes Geschäftsführer Ottmar Bartz. Derweil wollte Posenau mit seinem Team nicht hart ins Gericht gehen, sondern fand tröstende Worte. „Wir haben jetzt drei Spiele in acht Tagen gehabt. Das ist nicht einfach für die Jungs. Vielleicht steckte auch noch das gute Homberg-Spiel in den Köpfen und Beinen. Das war erst der Anfang. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Truppe im oberen Drittel mitspielen werden“, sagt Posenau.

FC Kray, die neue Übermannschaft!?

Dagegen kann jeder davon ausgehen, dass der FC Kray II ganz oben mitmischen wird. Nach dem verpassten Aufstieg im Vorjahr, den sich die Übermannschaft des FC Kettwig 08 vor den Krayern sicherte, will die Reserve des Regionalligisten es dieses Jahr packen. Der Anfang ist gemacht: mit 4:0 siegten die Krayer, unterstützt von Ioannis Ketsatis, Felix Scheider und Pascal Nimptsch, die allesamt dem Regionalligakader angehören, in Überruhr bei Blau-Gelb. „Wir waren chancenlos. Das muss man klipp und klar sagen. Das war einfach ein Qualitätsunterschied. Die Krayer könnten mit dieser Mannschaft auch in der Landesliga bestehen. Der Aufstieg wird nur über Kray gehen“, sagt ein beeindruckter Überruhr-Coach Friedhelm Ingenhag. Für Blau-Gelb geht es indes in dieser Saison um einen guten Mittelfeldplatz. Ingenhag: „Wir wollen uns dieses Jahr konsolidieren. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch einiges lernen muss.“

Im Duell der Reserven zwischen Burgaltendorf und Heisingen behielten die Hausherren mit 2:0 die Oberhand. Derweil musste der SC Werden-Heidhausen II eine 0:3-Schlappe am heimischen Volkswald gegen Mitfavorit Blau-Weiß Mintard einstecken.Ähnlich erging es der SG Kupferdreh-Byfang II (1:2 gegen Niederbonsfeld). Mit dem gleichen Ergebnis unterlag Lokalrivale VfL Kupferdreh gegen Yurdum Spor. Neben dem SV Leithe (3:1 gegen RSC Essen) feierte auch das neu formierte Team des SV Kray 04 einen Auftakt nach Maß. 4:2 siegte der Bezirksliga-Absteiger beim FSV Kettiwg. Für die Truppe von Andreas Höbusch war Torjäger Benjamin Fröhlich gleich dreimal erfolgreich.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Ligen

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