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KFC: Lakis' Erinnerung
Geblieben, um zu bleiben

KFC: Lakis hat keine Erinnerung an Sparkurs
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Vor nicht einmal drei Monaten lag die Krefelder „Grotenburg“ in Trümmern. Der KFC scheiterte in der Relegation zur Regionalliga am Underdog FC Kray.

Die Mannschaft glich einem zerstrittenem Hühnerhaufen, es gab keinen Trainer und „Boss“ Lakis wollte das Handtuch werfen. Zu groß war der Verdruss des Hauptsponsors, der seine jahrelange Aufbauarbeit gescheitert sah.

Jetzt, knapp zehn Wochen später, ist Lakis überglücklich, die Brocken nicht hingeschmissen zu haben. Der Unternehmer hat es in kürzester Zeit geschafft, den Laden aufzupolieren und nach dem Crash neue Strukturen aufzubauen. Der Lohn: Vier Siege aus den ersten vier Spielen. Zudem präsentiert sich das Team unter Coach Erik van der Luer als echte Einheit und auch die Fans pilgern nach wie vor zur „Grotenburg“. 4.753 Zuschauer sorgten bei den ersten beiden Heimspielen für Gänsehautstimmung.

Lakis ist geblieben, um zu siegen und erntet dafür derzeit den Lohn. Warum er das sinkende Schiff nicht verlassen, sondern auf Vordermann gebracht hat, erklärt er im RS-Interview.

Herr Lakis, warum haben Sie nach der katastrophalen letzten Saison ihren Job doch nicht an den Nagel gehängt? Als ich gesagt habe, aufhören zu wollen, war ich enttäuscht. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass all unsere Bemühungen umsonst gewesen sind. Aber schon zwei Tage nach dem Scheitern habe ich hinter den Kulissen hart gearbeitet und trotz der damals herrschenden Weltuntergangsstimmung aus dem Nichts eine Top-Truppe aufgebaut.

Wie ist Ihnen das gelungen? Das war schwer, schließlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen Trainer. Aber ich habe tolle Unterstützung von den Jungs gehabt, die ich behalten wollte. Allen voran Ersan Tekkan, aber auch Ronny Kockel haben mich hervorragend unterstützt.

Sie hatten auch angekündigt, nicht mehr so viel Kohle für den Kader raushauen zu wollen. Blickt man auf die aktuelle Mannschaft, ist das aber nur schwer zu glauben. (Lakis lacht): Ich kann mich an meine Sparziele schlecht halten, weil der Drang nach Qualität einfach größer ist. Ich möchte unbedingt aufsteigen. Jetzt reisen wir zwar wieder eine Saison auf den Dörfern herum und ich bin traurig, wenn ich die ehemaligen Kollegen aus der NRW-Liga oben spielen sehe, aber diese Spielzeit machen wir jetzt zu Ende und krönen sie hoffentlich mit dem Aufstieg. Und der kostet nun einmal.

Es scheint sich ja auch auszuzahlen, denn das Team hat einen optimalen Start hingelegt. Stimmt, für die Psyche ist das ungemein wichtig. Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Aber wir müssen jetzt auch auf dem Boden bleiben und dürfen bloß nicht abheben.

Das lässt van der Luer ohnehin nicht zu, oder doch? Mit Sicherheit nicht, er ist ein bodenständiger Mann und wird das nicht zulassen. Unser Trainer hat eine Handschrift und baut sich eine harmonische Truppe auf. Die Egozentriker haben wir ausgemistet, ein Team geformt, das im Gegensatz zum Vorjahr funktioniert. Unsere Neuzugänge sind hervorragend eingeschlagen, passen auch menschlich und die Fans stehen hinter uns. Bei uns läuft einfach alles rund.

Was zeichnet die neue Mannschaft aus? Die Spieler harmonieren, spielen tollen Fußball, können aber auch kämpfen. Unser Coach legt viel Wert auf Disziplin, lebt es vor und die Jungs halten sich daran. Außerdem ist die Qualität sehr hoch. Wenn Akteure wie Kosi Saka oder Marc-Andre Nimptsch, die überall in der Startelf stehen würden, bei uns auf der Bank sitzen, sagt das alles aus.

Folglich steigt der KFC auf!? Das kann nicht geplant werden, wie wir im letzten Jahr schmerzlich erfahren mussten. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir, wenn wir so weiterarbeiten, eine sehr große Chance haben. Die Regionalliga ist schließlich unser erklärtes Ziel.

Gelingt der Sprung nach oben, werden Sie an Bord bleiben. Doch was passiert, wenn es nicht klappt? Damit beschäftige ich mich nicht. Hoffentlich muss ich mir darüber auch niemals Gedanken machen.

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