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BVB in der CL
Zorc sieht eine "Bringschuld"

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BVB: Zorc sieht die Champions League als "Bringschuld"
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Im weitläufigen und sonnendurchfluteten Raum erinnert eine Bilder-Galerie neben dem Konferenztisch an die Erfolge des Traditionsklubs aus Dortmund.

Der Schreibtisch von Michael Zorc steht in der vierten Etage der Geschäftsstelle des BVB. Und wenn es nach dem Sportdirektor des Double-Gewinner der vergangenen Saison geht, könnte die Reihe der Mannschaftsfotos schon bald ergänzt werden.

Doch Zorc ist gebürtiger Dortmunder, ein in sich ruhender Westfale, der die Faszination des Augenblicks genießt, ohne den Blick für die Realität zu verlieren. "Wir alle wissen: Es gibt einen Verein, der hat einen deutlichen Vorsprung. Den hat sich Bayern München über Jahrzehnte hinweg erarbeitet. Die Münchner haben das entsprechende Selbstverständnis, das ist auch so in Ordnung", sagte Zorc in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).


Doch zunächst rückt das BVB-Urgestein den Fokus auf den Start in die 50. Bundesliga-Saison am Freitag (20.30 Uhr/Sky und ARD) im Heimspiel gegen Werder Bremen. Wohl auch, um von seinem 50. Geburtstag einen Tag später abzulenken. Denn Rummel um seine Person mag er nicht - weder privat, noch in seiner Funktion als derzeit dienstältester und erfolgreicher Sportdirektor der Bundesliga.

Eines ist jedoch sicher: Zorc ist einer der Architekten des derzeitigen Erfolgs des BVB. Und der Ex-Nationalspieler weiß damit umzugehen, denn er hat die Zeiten nicht vergessen, in denen er in der Kritik stand. "Ich mache das schon über ein Jahrzehnt. Es ist doch klar, dass es mal nicht so gut läuft und man auch mal falsche Entscheidungen trifft, dazu kam auch noch unsere wirtschaftliche Krise. Das war keine einfache Zeit, aber für mich waren es wichtige Erfahrungen."


Mit Trainer Jürgen Klopp und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verbindet ihn ein "großes Vertrauensverhältnis, und diese Situation wollen wir noch einige Zeit leben." Das Trio sieht kurzfristig seine Herausforderungen in der Champions League. Der ehemalige BVB-Coach Ottmar Hitzfeld sieht die Borussia in der Bringschuld für den deutschen Fußball.

"Das sehe ich differenzierter. Wir sind zunächst in der Bringschuld für uns selbst, weil wir in der vergangenen Saison unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt haben. Es ist unsere Herausforderung, in der Champions League zumindest zu überwintern und für den deutschen Fußball die entsprechenden Punkte zu holen", sagte Zorc.

In seiner 14-Jährigen Amtszeit gewann er bereits drei Meisterschaften (2002, 2011 und 2012) und einmal den Pokal (2012) und zudem in seiner aktiven Laufbahn zweimal die Schale (1995 und 1996), einmal den Cup (1989) sowie die Champions League und den Weltpokal (1997) - und alles im Trikot des BVB. Mehr Identifikation mit einem Verein geht nicht.

"Wir werden auch weiterhin auf junge Spieler setzen" Derzeit sieht Zorc den BVB in einer komfortablen Situation mit einer jungen Mannschaft - auch wirtschaftlich. Man könne sich "wieder das eine oder andere im Transferbereich erlauben, was viele Jahre nicht möglich war". Das Geld habe sich sich der Verein mit Erfolgen erarbeitet. Trotzdem werde man an seiner Ausrichtung nicht viel verändern. Zorc: "Wir werden auch weiterhin auf junge Spieler setzen." Der wirtschaftliche Erfolg versetze den Klub zudem in die Lage, "auch einmal 'Nein' zu sagen, wenn Angebote für unsere Spieler kommen, die ja verstärkt begehrt sind."

Die Bundesliga sei "ein Top-Produkt" und attraktiver denn je, sagte Zorc voller Überzeugung. Das beweise auch der bevorstehende Rekord-Transfer des spanischen Nationalspielers Javier Martinez zu den Bayern. "Mir steht es nicht zu, die Personalpolitik von Bayern München zu kommentieren. Es ist natürlich sehr viel Geld. Aber einen Transfer von 40 Millionen Euro zu Borussia Dortmund sehe ich nicht heute - und auch nicht in den nächsten Jahren."

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Foto: Thorsten Tillmann.
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