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RUB-Team scheitert in der Vorrunde

Studenden-EM: RUB-Team ist rausgeflogen
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Eine unkonventionelle Regelung führt dazu, dass das Fußballteam der Ruhr Universität Bochum bei den diesjährigen EUSA Games nicht das Viertelfinale erreicht hat.

Der Traum von der Zwischenrunde ist ausgeträumt. Während die meisten Deutschen momentan in den Flieger Richtung Spanien steigen, um vor dem doch eher bescheidenen Wetter in der Heimat zu flüchten, traten vor rund einer Woche 19 Kicker die Reise in den sonnigen Süden an, um ein großes sportliches Ziel zu verfolgen. Das Fußball-Hochschulteam der Ruhr Universität Bochum nahm bei den diesjährigen European Universitites Games in Cordoba teil, für die sie sich die Mannschaft auf Grund ihres nationalen Meistertitels im Jahr 2011 qualifiziert hatte.

Zur Ernüchterung aller wurde das große Ziel jedoch knapp und durch eine doch sehr unkonventionelle Regelung verpasst. Aber der Reihe nach. Raus aus dem kalten Deutschland Richtung Spanien. Vor Ort in Cordoba dann ein Wetter, welches sich jeder Deutsche momentan wohl in seiner Heimat wünschen würde. Zum Fußballspielen waren das allerdings alles andere als optimale Bedingungen und so wusste auch Fußballdozent Adam Frytz, dass es darauf ankomme, wie schnell sich das Team an die äußeren Begebenheiten gewöhnen kann.

Parallelen zum Profi-Fußball sind gefährlich

Die gesamte Delegation der Bochumer war jedoch sehr zuversichtlich, was den Verlauf des Turniers angeht. Nicht umsonst lobte Frytz immer wieder die hervorragende Einstellung, die seine Jungs an den Tag legten. Nachdem man rund drei Tage zum Einleben genutzt hatte, wurde es am vergangenen Donnerstag das erste Mal richtig spannend. Die Turnierauslosung stand auf dem Plan. Die Bochumer wurden in eine Gruppe mit den Vertretern aus Irland, Finnland und Polen gelost. Würde man hier einen Vergleich zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine tätigen, sollte das eine machbare Aufgabe sein. Finnland war gar nicht erst dabei gewesen, die Iren eine Art Kanonenfutter und auch die Polen konnten nicht überzeugen.

Am gleichen Abend wurden auch die Regularien festgelegt und verkündet. Dabei kam der deutschen Delegation besonders eine Regel besonders „spanisch“ vor: Nach jedem Spiel soll zusätzlich ein Elfmeterschießen durchgeführt werden, was mit in die Wertung aufgenommen wird. Dies führt dazu, dass bei Punktgleichheit innerhalb der Gruppe erst der direkte Vergleich, dann das Torverhältnis beim Elfmeterschießen und dann das eigentliche Torverhältnis zählt. „Das Organisationsteam hat diese Regel eingeführt, damit keine Spiele geschoben werden können. Trotzdem ist es für uns eine sehr unkonventionelle Regelung“, erklärte Frytz.

Die Iren wurden noch "auseinandergenommen"

Freitag, neun Uhr. Eine Zeit, in der Studenten normalerweise noch im Bett liegen. Hier in Cordoba aber eine Zeit, zu der schon Höchstform abverlangt wird. „Wegen der enormen Hitze, mussten die Spiele schon so früh stattfinden“, erläutert der Trainer die durchaus gewöhnungsbedürftige Anstoßzeit. Vollkommen unbeeindruckt von den außergewöhnlichen Regelungen und der neuen Startzeit gaben die Bochumer gleich in der ersten Partie gegen die Iren Vollgas. Nachdem man rund 20 Minuten gebraucht hatte, um sich zu finden, war der Torreigen eröffnet. Endstand: 8:0. „Wir waren technisch doch klar überlegen und konnten die Iren dann ab einem bestimmten Zeitpunkt quasi auseinandernehmen“, so Frytz. Eine kleine Randnotiz: Das anschließende Elfmeterschießen verlor man. Das Hochschulteam hatte am Vortag ein Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz gesetzt. Gestärkt durch diesen Erfolg wollte man auch im Spiel gegen die sehr robusten Finnen bestehen. „Die Finnen waren defensiv sehr stark und haben uns lange das Leben sehr schwer gemacht“, schilderte Frytz das Spiel. Mit einem ansehnlichen Seitfallzieher nach einer Ecke gelang Christopher Nour das Tor des Tages. Aber auch hier wieder ein kleiner Wermutstropfen: Das Elfmeterschießen ging verloren.

Trotzdem war eigentlich alles perfekt verlaufen. Ein Punkt gegen die Polen im letzten Gruppenspiel hätte den Gruppensieg bedeutet. Hätte. Die polnischen Studenten machten es besser als ihre großen Idole bei der Heim-EM und nutzen quasi jede Chance, die sich ihnen bot. „Die Polen hatten in der Partie vielleicht drei Chancen“, hadert der Coach der Bochumer mit dem Verlauf des Spiels. Früh ging man mit 0:1 in Rückstand ehe Mischa Mihajlovic die rote Karte sah und sich somit das Blatt komplett gegen die Bochumer gewandt hatte. In der 60. Minute kassierte man noch das 0:2. Positiv anzumerken ist hier aber, dass das Elfmeterschießen gewonnen wurde.

Absurde Regel bedeutet das bittere Aus

Nun ein kleiner Gedankengang nach dem Motto: „Hätte, wenn und aber.“ Durch diesen Verlauf, mit diesen Regeln, ist das Team der RUB auf Grund der schlechteren direkten Vergleiche und dem schlechteren Verhältnis im Elfmeterschießen ausgeschieden. Hätte es nun aber die Regel mit dem Elfmeterschießen, die ja durchaus außergewöhnlich war, nicht gegeben, hätten die Bochumer das Ticket für die Zwischenrunde, wegen des besseren Torverhältnisses, doch noch gelöst. Ändern kann man es leider nicht mehr aber auch Trainer Frytz ist trotzdem stolz auf seine Jungs: „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben super Fußball gespielt und sind einfach sehr sehr unglücklich ausgeschieden. Natürlich sind alle erst einmal am Boden zerstört, aber wir werden jetzt versuchen die positive Stimmung wieder aufleben zu lassen und in den Platzierungsspielen um die Plätze 9 bis 15 alles zu geben.“

Ein kleine Trostpflaster für die jungen Kicker: In Cordoba lässt es sich auch mit einem neunten Platz besser Leben als mit 16 Grad und Regen in Deutschlands Hochsommer.

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