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Mönchengladbach U19
„Die menschliche Seite kommt zu kurz“

Mönchengladbach U19: Steffen im Interview
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Seit dem 25. Juni befindet sich die Mönchengladbacher A-Jugend in der Vorbereitung, und trotzdem sind die Spieler derzeit in alle Himmelsrichtungen verstreut.

Denn mittendrin hat Trainer Horst Steffen seit letztem Freitag eine zehntägige Pause eingeschoben. Warum, verrät er selbst. Horst Steffen, wie kam es zu der Pause inmitten der Vorbereitung?

Ich hätte lieber fünf, sechs Wochen am Stück trainiert. Aber die Jungs haben nun mal jetzt ihre Schulferien bekommen. Ich gönne ihnen eine gemeinsame Zeit mit Familien und Freunden, um Urlaub zu machen. Sie werden in der Schule und bei uns genug gefordert. Daher müssen sie auch mal regenerieren und den Kopf frei bekommen. So kommt die Unterbrechung zustande.


Hätten Sie sich von den Spielplanmachern mehr Entgegenkommen gewünscht?

Die Schulferien sind in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich, daher kann man es nicht allen recht machen. Und wenn wir erst im September beginnen würden, dann würden wir die Runde kaum durchbekommen. In diesem Jahr ist es ja sogar ganz günstig. Aber 2013 wird es noch schwieriger, da die Schulferien deutlich später beginnen. Und kurz vor dem Saisonauftakt eine Pause einzulegen, ist nicht unbedingt in meinem Sinne.

Wird sich beim Saisonstart bemerkbar machen, welche Teams eine Pause eingelegt haben?

Das glaube ich nicht. Und wenn doch, ist es mir auch egal. Es geht schließlich um die Entwicklung der Jungs. Sie hätten nicht viel davon, wenn ich sie ständig pushen würde, ohne ihnen Regenerationsphasen einzuräumen. Zwei Ihrer Neuzugänge stammen aus Berlin bzw. Saarbrücken. Warum schweift der Blick in die Ferne?

Bis zur U15 wird regional gesichtet, danach deutschlandweit. Das ist eine allgemeine Tendenz. Die beiden haben ein gutes Niveau und sind vielleicht schon etwas weiter als andere.

Wer sind denn Ihre größten Juwele?

Unsere Nationalspieler Christopher Lenz, Maurice Pluntke, Kevin Holzweiler, Nico Brandenburger und Bence Szenes gehören sicherlich zu diesem Kreis. Sie haben auf Dauer Qualität in der Meisterschaft beweisen. Dementsprechend kann man einiges von ihnen erwarten.

Und was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Wir wollen wie in jedem Jahr unter die ersten fünf kommen. Und da wir im DFB-Pokal dabei sind, wäre es mal ein schönes Ziel, das Finale zu erreichen. Aber ich lege auch großen Wert darauf, dass wir den Jungs nicht nur von der fußballerischen Seite etwas mitgeben.

Was meinen Sie?

Die menschliche Seite kommt manchmal ein bisschen zu kurz. Dabei ist das ganz wichtig für die Entwicklung einer Persönlichkeit. Die Jungs sollen ihren Weg ins Erwachsenenleben gehen. Was tun Sie konkret, um Charaktere zu entwickeln?

Dinge wie Fairness sind mir sehr wichtig. Ich habe mal ein Spiel zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona angeschaut. Danach habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass mir Barca von der Philosophie und der Einstellung der Spieler her sehr gut gefällt und Real eben nicht. Ich bin zwar dafür da, um die Jungs weiterzuentwickeln. Aber bevor sie ihre Spiele dreckig gewinnen, spucken, provozieren, kneifen und auf die Füße treten, verliere ich lieber. Das heißt aber nicht, dass wir nicht alle möglichen fairen Mittel ergreifen, um den Gegner am Siegen zu hindern. Es gibt genügend Gelegenheiten, die Jungs darauf aufmerksam zu machen. Und es macht mir Freude zu sehen, dass sie es annehmen.

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