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Viktoria Köln: Wunderlich soll bleiben
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Die Nachricht am Mittwoch war ein Schock für alle Fans des Kölner Regionalligisten FC Viktoria Köln: Spielmacher Mike Wunderlich muss zurück zum FSV Frankfurt.

Wie die Frankfurter Rundschau berichtete, wurden die Verhandlungen über die sportliche Zukunft des 26-jährigen Mittelfeldspielers zwischen dem FSV und der Viktoria abgebrochen, zu unterschiedlich die finanziellen Vorstellungen. Während die Frankfurter 200.000 Euro fordern, bietet der Kölner Viertligist 10.000 Euro für Wunderlich, der aufgrund einer Burnout-Erkrankung seit einem Jahr auf Leihbasis in der Kölner Heimat aktiv ist. Am Rande des Testspiels der Viktoria gegen den VfL Bochum bot sich jedoch ein Bild, das die Endgültigkeit dieser Nachricht bezweifeln lässt. Wunderlich verfolgte das Spiel der Elf, dessen Herzstück er war und auch in Zukunft sein will, von der Bank im Viktoria-Trainingsanzug. Und obwohl er sich, ausgeschlossen vom Mannschaftstraining, selbstständig auf seine ungewisse sportliche Zukunft vorbereiten muss, strahlt der mit 32 Treffern torgefährlichste Spieler der abgelaufenen NRW-Liga Saison Zuversicht aus.

Gefunden auf …

„Ich gehe davon aus, dass wir bald eine Lösung finden, die im Interesse beider Vereine ist“, sagt Wunderlich. Das heißt im Klartext, dass Wunderlich auch in der nächsten Saison das Trikot der Viktoria tragen will und wird, denn in Frankfurt möchte er nicht spielen und auch die Frankfurter planen nicht mit dem Kölner.

Sein Ziel sei es, so Wunderlich, am Sonntag mit ins Trainingslager der Viktoria nach Aschersleben zu fahren. Ein wohl unrealistisches Vorhaben, bedenkt man die große Differenz zwischen den finanziellen Vorstellungen der Vereine. Das sagt auch Vereinspatron Franz-Josef Wernze, doch der Mann hinter den Transfers der Viktoria gibt sich am Mittwochabend ebenfalls zuversichtlich, was einen Verbleib Wunderlichs angeht.

Ablösesumme für Wernze "utopisch" „Zu hundert Prozent gehe ich davon aus, dass Mike Wunderlich auch nächste Saison bei uns spielt, das sage ich ja schon als Fan des Spielers“, sagt Wernze, räumt jedoch gleich ein, dass es nicht bei der Viktoria liegt, das zu entscheiden. Denn die geforderte Ablösesumme ist und bleibt für Wernze utopisch.

Der FSV Frankfurt hatte Wunderlich im Sommer 2010 ablösefrei von Rot-Weiß Essen verpflichtet. Für die Frankfurter machte Wunderlich 28 Zweitligaspiele, spielte eine starke Saison und erzielte fünf Tore, bevor ein Burnout diagnostiziert wurde und Wunderlich auf Leihbasis in die Heimat wechselte. In Köln blühte Wunderlich wieder auf und fühlte sich nach der Halbserie so gesund, dass er es im Winter wieder in Frankfurt versuchte. Doch bereits nach ein paar Testspielen plagten Wunderlich die Symptome des Burnout-Syndroms erneut und er ging zurück nach Köln. In beiden Fällen zeigten sich die Frankfurter kooperationsbereit, zogen das Wohl des Menschen Wunderlich den sportlichen Vorzügen des Spielers Wunderlich vor. Umso erstaunter ist Wernze über das momentane Gebaren des Zweitligisten: „Sie haben sich zweimal richtig verhalten und jetzt sagen sie nein, das ist für mich unverständlich. Man will einem jungen Mann, der eine Krankheit hat, die Möglichkeit nehmen Fußball zu spielen, nur um seinen eigenen Willen durchzusetzen.“

"Mike kann und will hier nicht weg“ Es sind vor allem Wunderlichs herausragende Leistungen für die Höhenberger, die das Verhalten des Zweitligisten erklären. Der Marktwert Wunderlichs wird auf 200.000 Euro taxiert und in Frankfurt will man auf dieses Geld nicht verzichten. Doch bei den Rechtsrheinischen hofft man auf die Vernunft beim Profiklub: „Am Ende muss über allen sportlichen und finanziellen Interessen der Mensch stehen. Mike kann und will hier nicht weg“, erklärt Wernze.

Wunderlich hat nun seinen Anwalt eingeschaltet, doch wie und wann es in der Causa Wunderlich weitergeht bleibt zunächst offen. Klar ist nur, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist und sich zähe Verhandlungen anbahnen. Nicht die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saisonvorbereitung der Viktoria, für die es ohne ihren Mittelfeld-Regisseur ein sehr schweres Unterfangen wird, zu einer Regionalliga-Spitzenmannschaft zu reifen.

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