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Sammer will eine Aufbruchsstimmung

Bayern: Sammer ist da - "Mia sammer mia"
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Der neue Sport-Vorstand des FC Bayern München kam, lächelte kurz und legte dann, eingerahmt von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, gleich los.

Matthias Sammer hielt sich mit großen Vorreden gar nicht lange auf. "Wir haben überhaupt keine Zeit. Wir wollen, müssen und werden auch sofort erfolgreich sein. Wir sind der FC Bayern", sagte der 44-Jährige bei seiner Vorstellung am Dienstag mit markigen Worten - nach dem Bayern-Motto: "Mia sammer mia".

Selbst auf die reichlich angeschlagenen EM-Verlierer um Kapitän Philipp Lahm nahm Sammer auf dem neuen Weg zum Erfolg keine Rücksicht. "Wir brauchen eine Aufbruchstimmung. Aus meinen Erfahrungen ist es nicht so gut, wenn man sich bedauert. Das kann beim FC Bayern nicht möglich sein. Vom ersten Tag an. Das Schlimmste ist, in Selbstmitleid zu verfallen", richtete er eine deutliche Botschaft an die gescheiterten Helden, die in drei Wochen in München zurückerwartet werden.

"Keine Alibis"

Dies sei ausreichend Zeit, "um sich körperlich und mental zu erholen. Ich sehe keinen Grund für irgendein Alibi, um den Ansprüchen des FC Bayern nicht gerecht zu werden. Wenn sie zurückkommen, müssen sie sich ihrer Führungsrolle bewusst sein", ergänzte Sammer mit aller Deutlichkeit.

Konkrete Ziele wollte er noch nicht formulieren, "da lassen Sie mir ein paar Tage Zeit". Aber eines wurde schon nach dem ersten öffentlichen Auftritt des Europameisters von 1996 in seiner neuen Funktion klar: Der ehemalige DFB-Sportdirektor hasst Mittelmaß und wird alles dafür tun, um den Rekordmeister nach zwei titellosen Jahren wieder in eine neue Ära zu führen.

Entsprechend stürzte er sich sofort in die Arbeit. Bereits am Dienstagvormittag hatte es mit Vorstandschef Rummenigge und Präsident Hoeneß sowie Trainer Jupp Heynckes die erste längere Sitzung gegeben. Am Nachmittag beobachtete Sammer mit Argusaugen den Trainingsauftakt, der angesichts seines Wechsels zur Nebensache wurde. Am Mittwoch geht es dann sofort mit dem nächsten Meeting weiter.

Von Sammer werden Emotionen und Zeichen erwartet

Die Erwartungen an den früheren Nationalspieler, der einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat, sind hoch. Er soll nach der gescheiterten Amtszeit des eher stillen Christian Nerlinger im Verein eine positive Streitkultur entwickeln, er soll Emotionen wecken - und er soll mit seiner Kompetenz "Zeichen setzen", verdeutlichte Hoeneß.

Dass Sammer gleich in den Vorstand aufsteigt, sei "ein logische Sache, um seine Wertigkeit darzustellen. Außerdem verfügt er über große Erfahrung." Für Rummenigge übernimmt Sammer mit seinen Aufgaben immerhin "das Herzstück des FC Bayern". Er sei optimistisch, mit dem Transfercoup "eine erfolgreiche Zeit" eingeläutet zu haben. Eine Zeit, die schon im nächsten Jahr wieder Titel bringen soll, "daraus machen wir keinen Hehl. Wir müssen einige Dinge besser machen."

Eines schloss Sammer jedoch bereits aus: Als Notfalltrainer wird er nicht zur Verfügung stehen. Vielmehr stärkte er Heynckes den Rücken. "Wir haben einen sehr, sehr erfahrenen Trainer, er ist unglaublich souverän und hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Er ist sehr präsent. Das habe ich beim ersten Training beoachtet", sagte Sammer: "Er kann sich meiner Unterstützung sicher sein."

Druck auf Sammer, Hoeneß, Heynckes und den Spielern

Dennoch ist klar, dass Heynckes vor einer schwierigen Aufgabe steht. Der Druck ist riesig. Um die hoch gesteckten Ziele zu verwirklichen, haben die Bayern bisher Mario Mandzukic (Wolfsburg/13 Millionen Euro Ablöse), Xherdan Shaqiri (FC Basel/12,5), Dante (Gladbach/5), Claudio Pizarro (Bremen), Tom Starke (Hoffenheim/beide ablösefrei) und Mitchel Weiser (Köln/500.000) verpflichtet. Zudem füllen Emre Can (Bayern München II) und Nachwuchstorwart Lucas Raeder (Schalke 04) den Kader auf. Bis auf Urlauber Mandzukic präsentierten sich die Neuen am Dienstag bei der ersten Einheit den rund 500 Fans. Pizarro verschwand allerdings nach den Fotoaufnahmen wieder in der Kabine, um sich am Oberschenkel behandeln zu lassen.

Weitere Zugänge wollte Sammer nicht ausschließen. Vor allem an Europameister Javier Martinez (Athletic Bilbao) sind die Bayern weiter stark interessiert. Er soll aber 40 Millionen kosten. "Grundsätzlich hat dieser Spieler die Qualität. Ich kenne den Spieler gut. Die Verantwortlichen beim FC Bayern schätzen ihn als sehr gut ein", betonte der neue Sport-Vorstand. Man werde sich gegebenfalls zu Wort melden. Zumindest in diesem Punkt hielt er sich zurück.

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