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Sensation in Wimbledon
Nadal scheitert an Nobody Rosol

Sensation in Wimbledon: Nadal scheitert an Nobody Rosol
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Ein Nobody hat bei seiner ersten Wimbledonteilnahme für die große Sensation gesorgt: Lukas Rosol hat Rafael Nadal in der zweiten Runde aus dem Turnier geworfen.

So früh hatte der Spanier zuletzt vor sieben Jahren bei einem Grand-Slam-Turnier verloren, damals ebenfalls in Wimbledon. Nadal war völlig ratlos, was er mit dem Spiel des Weltranglisten-100. anfangen sollte und verlor nach 3:18 Stunden 7:6 (11:9), 4:6, 4:6, 6:2, 4:6.

"Das ist wie ein Wunder für mich. Ich habe unglaublich gespielt. Das war das beste Match meines Lebens", sagte Rosol. Nachdem er den Matchball mit einem Ass verwandelt hatte, war er auf die Knie gesunken und hatte den Einzug in die dritte Runde wie einen Titel gefeiert. "Im fünften Satz war er einfach zu gut für mich", sagte der enttäuschte Nadal.

Die Zuschauer auf dem Center Court hatten zuvor kaum ihren Augen getraut. Der Vorjahresfinalist Nadal, der insgesamt sogar fünfmal im Endspiel des wichtigsten Tennisturniers der Welt stand, wurde teilweise vorgeführt und haderte mit sich, dem Schiedsrichter und auch dem Gegner. Bei einem Seitenwechsel im dritten Satz rempelte Nadal den 1,96 Meter großen Rosol im Vorbeigehen an. "Ich kann nicht sagen, was mich gestört hat, weil das immer wie eine Entschuldigung wirkt. Aber der Schiedsrichter hat auch gesagt, dass einige Dinge von ihm nicht in Ordnung waren", sagte er.

Nadal wirkte fahrig, ungeduldig und unwirsch, kein Vergleich zum unbezwingbaren Sandplatzkönig von Paris. Noch vor drei Wochen hatte der zwölfmalige Grand-Slam-Champion dort bei den French Open mit seinem siebten Titel einen Rekord aufgestellt. Allerdings zeigte Rosol auch keinen Anflug von Nervosität, vor allem nicht im fünften Satz unter geschlossenem Dach. "Die Pause vor dem fünften Durchgang war nicht gut für mich", sagte Nadal.

Philipp Kohlschreiber, der im Hotel die deutsche 1:2-Niederlage im EM-Halbfinale gegen Italien verfolgte, wird die Kunde aus dem All England Club ein wenig über das Aus der Fußballer hinweggetröstet haben. Der Augsburger trifft in der dritten Runde auf den unbekannten Tschechen mit der gewaltigen Vorhand. "Wenn Rosol irgendwie weiter kommt, dann steigen natürlich meine Chancen. Aber daran glaube ich nicht", hatte Kohlschreiber nach seinem Sieg über Malek Jaziri (Tunesien) noch gesagt.

Auch Nadal hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass ihn ein Spieler, der bislang erst drei Matches bei Grand-Slam-Turnieren gewonnen hatte und zuvor fünfmal in der ersten Runde der Qualifikation von Wimbledon gescheitert war, überhaupt in Bedrängnis bringen kann. Im ersten Satz biss sich der 26-Jährige im Tiebreak noch durch und wehrte Satzbälle ab. So weit, so gewöhnlich. Nadal hatte oft Probleme zu Beginn der ersten Runden auf dem heiligen Rasen.

Doch als der Mallorquiner im zweiten Satz nur eine Breakchance und im dritten Durchgang sogar gar keine Möglichkeit bei Rosols Aufschlag bekam, wurde der Linkshänder ungeduldig. Auf der Tribüne schien Pippa Middleton, die Schwester von Herzogin Catherine "Kate", das Spektakel zu gefallen. Der Liebling der britischen Klatschpresse harrte aus. Auch als Nadal die erste Schwächephase seines Kontrahenten im vierten Satz nutzte und ausglich.

Eine halbe Stunde Pause verordnete der Schiedsrichter den beiden Kontrahenten vor dem entscheidenden Durchgang. Das Dach musste geschlossen werden, das Licht ging an. "Dass es so lange dauert, hat mich überrascht", sagte Nadal später. Er zog sich zur Beratung mit seinem Coach und Onkel Toni zurück, sprintete zurück auf den Platz - und verlor prompt seinen Aufschlag. Wenige Minuten später war die Überraschung perfekt und der Sandplatzkönig ausgeschieden.

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