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EM: Elferkrimi
Spanien ist der erste Finalist

Glück gehabt: Spanien nach Elfer-Krimi vor Titel-Triple
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Glück gehabt: Spanien hat auf dem Weg zum historischen Titel-Triple Cristiano Ronalo und seine Portugiesen erst in einem Elfmeterschießen aus dem Weg geräumt.

Der Welt- und Europameister gewann das 120 Minuten lang torlose Bruderduell gegen den renitenten Nachbarn mit 4:2 beim Shootout vom Punkt und kann damit am Sonntag im Endspiel der EM als erste Mannschaft EM, WM und EM in direkter Folge gewinnen. Spanien greift zum vierten Mal nach dem europäischen Titel, der Gegner im Olympiastadion von Kiew wird Deutschland oder Italien sein.

Spanien durfte sich bei seinem Mannschaftskapitän Iker Casillas bedanken - und hatte außerdem Glück: Bruno Alves verschoss einen zweiten Elfmeter für Portugal - anschließend traf Cesc Fabregas. Zuvor waren Xabi Alonso für Spanien und Joao Moutinho für Portugal an Casillas gescheitert.

Iniesta vergab die große Chance Es hätte auch schon in der Verlängerung zu Ende sein können. Doch Andrés Iniesta, Schütze des Siegtreffers im WM-Finale gegen die Niederlande (1:0 n.V.), scheiterte in der Verlängerung am glänzend reagierende portugiesischen Torhüter Rui Patricio (104.). Bis dahin waren hochkarätige Chancen Mangelware geblieben. Langweilig war das intensive, vor allem von den Portugiesen mit großem Einsatz geführte Spiel in der Donbass Arena von aber Donezk.

Davor hatte die "Rote Furie" Schwerstarbeit verrichten müssen. Die Portugiesen störten das spanische "Tiki Taka" mit großer Lidenschaft und mit großer Effizienz, ließen die Passmaschine des Titelverteidigers kaum in Fahrt kommen und spielten selbst mutig nach vorne. Erst in der Verlängerung schwanden ihne die Kräfte. Bis dahin hatte vor allem Ronaldo immer wieder versucht, mit entschlossenen Einzelaktionen oder guten Pässen seine Mitspieler in Szene zu setzen. 22 Sekunden vor Ablauf der 90 Minuten vergab er allerdings aus guter Position im Strafraum die Chance zum Sieg.

Für Portugal bleibt das verlorene Endspiel 2004 gegen Griechenland (0:1) das einzige Finale bei einem großen Turnier. Bei der WM 2010 hatten Ronaldo und Co. das Achtelfinale gegen Spanien verloren (0:1). Spanien hat nun im neunten K.o.-Spiel bei einem Turnier "zu Null" gespielt.

Vier Mann standen den Spaniern vorne auf den Füßen Spanien sei sein "Favorit, aber man weiß ja nie", hatte "Kaiser" Franz Beckenbauer kurz vor dem Anpfiff getwittert. Da schwang nur wenig Hoffnung mit, dass Portugal im Gegensatz zu Frankreich dem "Tiki Taka" etwas entgegenzusetzen haben würde. Doch die Seleccao schlug sich gut. Vier Mann standen den Spaniern vorne auf den Füßen, es dauerte erstaunliche sechseinhalb Minuten, bis Jordi Alba den 21. Pass des Titelverteidigers an den Mann brachte. Es war der 3000. Spaniens im Turnier, ein herausragender Wert.

Die sehr mutige, forsche Spielweise der Portugiesen hatte für Spaniens Ballkünstler den Vorteil, dass sich einige Räume öffneten, sobald das Pressing überwunden war. Diese Räume aber waren schnell wieder zu. Erstaunlich oft war der Europameister von 1994 und 2008 gezwungen, Verlegenheitspässe oder lange Bälle zu spielen, sogar Weitschüsse waren plötzlich im Repertoire - ein klein wenig wirkte die "Furia Roja" doch irritiert.

Ronaldo zog zwei Freistöße aus bekannter John-Wayne-Pose ab

Die Gelegenheiten zum Torschuss waren selten. Alvaro Arbeloa, einer von sieben Spielern des spanischen Meisters Real Madrid auf dem Feld, bekam früh den Ball gutserviert, schoss jedoch mit dem Außenrist knapp über das Tor (9.). Iniesta zirkelte aus bester Position ebenfalls etwas zu hoch (29.). Ronaldo zog zwei Freistöße aus bekannter John-Wayne-Pose ab (73. und 84), doch der Ball senkte sich jeweils zu spät und ging über das Tor.

Ronaldo, darin waren sich die Spanier einig, war der Mann, den es auszuschalten galt. Das gelang nicht immer. In der 13. Minute reichte auch ein vierköpfiger "Geleitschutz" nicht, Ronaldo kam zum Flanken, doch Torhüter Iker Casillas war da. Nach einer halben Stunde hätte Ronaldo mit einem Flachschuss aus 16 Metern beinahe das 1:0 erzielt. Er blieb stets engagiert, er kämpfte - ein starker Auftritt. Glück im Abschluss hatte er allerdings nicht.

Die Spanier waren im Gedenken an Miki Roque mit Trauerflor aufgelaufen. Der Profi von Betis Sevilla war im Alter von nur 23 Jahren an Krebs gestorben.

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