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EM-Tagebuch: Tag V
Sechs Amigos und 50.000 Russen

EM-Tagebuch, Tag V: Angst vor der russichen Invasion
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Ich kann nur hoffen, dass sich der Wetter-Gott Petrus bis morgen wieder einkriegt und dem "Derby" zwischen Polen und Russland ein wenig Sonnenschein schenkt.

Denn am Sonntag gab es rechtzeitig zur zweiten Halbzeit zwischen Spanien und Italien leider einen Wetterumschwung in Warschau, sodass gar die Fan-Zone für das Abendspiel zwischen Irland und Kroatien geschlossen werden musste. Absolut verständlich! Denn so einen Monsunregen haben meine Augen schon lange nicht mehr gesehen und es sollte dann die ganze Nacht "durchplästern" - inklusive dem heutigen Morgen.

RS-Redakteur Krystian Wozniak wird während der EM für uns zwei Wochen quer durch Polen reisen und unsere User mit seinem Tagebuch auf dem Laufenden halten. Ob in Warschau, in Posen, in Breslau oder in Danzig, „Wozi“ ist dabei und berichtet nicht nur aus den Stadien. Er ist auch am Rande der Bande aktiv und gräbt die Geschichten aus, die sonst im Verborgenen geblieben wären...

Nach einem ausgiebigen Kulturprogramm (Royal Lazienki Park, Pepsi-Arena, Nationalmuseum) durch Warschau schaffte ich es pünktlich zum Spanien-Italien-Match in die Fan-Zone. Nach einem recht müden Kick in Durchgang eins begann es zu regnen. Ich habe mich ja bereits nach der Bustour von Essen nach Warschau als Weichei geoutet, so blieb ich mir treu und verschwand für die zweiten 45 Minuten des südeuropäischen Gipfeltreffens in einen Pub. Ach so, das hätte ich fast vergessen: In der Altstadt hatte ich am Mittag eine nette Begegnung mit sechs Spaniern aus Valencia.

Das hat die Menschheit noch nicht gehört

Die "Toreros" waren wirklich super drauf. In einem Misch-Masch aus gebrochenem Englisch, etwas Polnisch und Deutsch und einer Sprache, die der Menscheit bis gestern sicherlich noch unbekannt war, philosophierten wir eine knappe halbe Stunde lang über die EM. Mich interessierte allen voran ihre Meinung zu Polen. "Wir sind beeindruckt. Die Hauptstadt ist wunderschön. Hier kann es wohl gar nicht langweilig werden. Die Menschen sind super freundlich und hilfsbereit. Es ist einfach toll, hier zu sein", freut sich Javier, der mit seinen fünf Kumpels die Tour schon lange geplant hatte. Javier: "Wir haben uns nach dem Titel 2008 geschworen, dass wir die nächste EM auch mitnehmen." Sein Amigo Carlos war vor allem an den polnischen Frauen interessiert. Carlos: "Ihr habt hier schon richtig ordentliche Chicas. Von zehn sind sicherlich acht im Fackel-Bereich." Wahrscheinlich hat der gute Carlos nicht haargenau "Fackel-Bereich" gesagt, aber mit Sicherheit so gemeint. Allen voran mein Online-Chefredakteur wird sich über die Fackeln an dieser Stelle freuen. Die Zitate der Jungs sind natürlich ohne Gewähr. Denn wie schon angedeutet: die Menschheit hat so eine Sprache noch nicht gehört. Ein Audiomitschnitt wäre an dieser Stelle vielleicht sinnvoll gewesen.

Bei einem Tyskie-Bier (0,5 Liter für 12 Zlotych, drei Euro) und einem verspäteten Mittagessen (Schnitzel, Pommes und etwas Salat für 42 Zlotych (knapp elf Euro) ließ ich es mir dann in der zweiten Halbzeit gutgehen. Und auch das Spiel war in Durchgang zwei ganz gut. Die paar Spanier, die auch in dem polnischen Pub zugegen waren, versuchten immer wieder mit ihren Vamos-Rufen ihre Landsleute zu pushen. Doch am Ende musste sich der Titelvereteidiger mit einem Remis begnügen. "Das ist in Ordnung. Wir hauen die Kroaten und Iren weg und sind dann Erster", ist sich Diego aus Vigo, der in Warschau studiert, siegessicher. Naja, wer das Spiel Irland gegen Kroatien verfolgt hat, ich habe es auf meinem Hotelzimmer gesehen, der wird mir wohl zustimmen, dass es zumindest gegen die "Schachbretter" nicht einfach wird.

Russiche Invasion

Heute morgen traf ich beim Frühstück wieder meinen Oligarchen aus Kasachstan. Mittlerweile weiß ich, dass er Sergej heißt. Als ich ihn so beobachtete, wie er sich nach dem Frühstück den ersten Wodka kippte und mit seinen zwei russichen Kollegen anstieß, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Die Russen sind bärenstark und am Dienstag ist zudem noch ihr Nationalfeiertag - der Tag Russlands. In Warschau werden knapp 50.000 Russen erwartet. Irgendwie macht mir das alles bisschen Angst - natürlich aus polnischer Sicht, das allerdings sowohl sportlich, als auch neben dem Platz... Wir werden sehen, was passiert. Hoffentlich sorgt wenigestens Petrus für etwas Sonnenschein. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Bis morgen, oder wie die Polen sagen: do Jutra!

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