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Kampf gegen Pyros
Niersbach will Null-Toleranz-Politik

Pyrotechnik-Debatte: Niersbach will hart durchgreifen
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DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sagt den "Störenfrieden" im Fußball den Kampf an und will die Pyrotechnik ein für allemal aus den Stadien verbannen.

"Das werden wir nicht mehr hinnehmen! Es wird eine Null-Toleranz-Politik in dieser Richtung geben", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Bengalische Feuer, sagte Niersbach, seien "so sinnlos. Erklären sie mir, wieso bei einem wunderbaren Champions-League-Endspiel in München, bei dem die ganze Welt zuschaut, nach der Halbzeit Pyrotechnik gezündet wird. Das sind nur Störer, die dieser wunderbaren Veranstaltung schaden wollen".

"Stehplätze sind Kultur"

Allerdings dürften die Fans keinesfalls über einen Kamm geschoren werden. "Leider, leider gibt es eine Minderheit, die auch durch Ansprache und Appelle nicht zu erreichen ist. Die Intensität der Vorfälle hat zugenommen, gerade in Bezug auf Pyrotechnik", sagte Niersbach. "Aber: Wir werden nun nicht den Fehler machen, die Präventivarbeit in den Fanprojekten abzubrechen."

Besonders Stehplätze seien ein wichtiger Bestandteil der Fankultur. "Wir möchten sie erhalten, das haben wir den Fans vor der WM 2006 versprochen. Aber wir haben auch immer gesagt, dass der Moment eintreten kann, in dem wir von der Politik gezwungen werden, wie es in England einst war." An diesem Punkt sei der deutsche Fußball "möglicherweise nah dran. Stehplätze sind Kultur. Keine Kultur ist es, Pyrotechnik abzuschießen".

Fakt ist laut Niersbach, dass "unliebsame Dinge in den Stadien" zu 95 oder 98 Prozent von den Stehplätzen ausgehen. "Aber wir setzen weiterhin auf einen Selbstreinigungsprozess, bei dem Störenfriede einfach ausgegrenzt werden." Die Sicherheit friedlicher Besucher in den Stadien zu gewährleisten, sei "unsere große Gemeinschaftsaufgabe, die wir im Fußball jetzt haben. Das schaffen wir nur alle gemeinsam. Wir müssen da eine klare Linie fahren und dürfen nicht den Fehler machen, Dinge klein- oder schönzureden."

Nachbesserungen in den Stadien

Es gebe bereits Vorstellungen, wie Maßnahmen aussehen könnten. "Deshalb laden wir die Präsidenten aller Profivereine zu Gesprächen ein. Es darf kein Tabu geben. Aber ich werde jetzt nichts ausbreiten, was noch nicht diskutiert worden ist", sagte Niersbach.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hatte im SID-Interview in der vergangenen Woche ein härteres Vorgehen angekündigt. "Wenn die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichen, müssen - auch auf Kosten der Vereine - Nachbesserungen vorgenommen werden", sagte der für den Sport zuständige Bundesminister.

Friedrich forderte von den 56 Klubs der ersten drei Ligen noch vor Ende der Sommerpause ein Handlungskonzept und will sämtliche Fan-Privilegien auf den Prüfstand stellen - auch die Stehplätze. "Als Fußballfan hoffe ich, dass es nicht so kommt, dass es in Deutschland wie in anderen Ländern bald nur noch Sitzplätze in den Stadien gibt", meinte der CSU-Politiker und appellierte an die Vernunft der Anhänger: "Entscheidend ist bei allem: Die Fans haben es selber in der Hand!"

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