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Michael Preetz
Der Kreis des Düsseldorfers schließt sich

Hertha BSC: Preetz' Schicksal und die Fortuna
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Michael Preetz spaltet die Hertha-Fans wie kein Zweiter. Eins ist jedoch klar: Seine Zukunft in Berlin hängt in hohem Maße vom Ausgang der Relegation ab

Schwarzer Mantel, dunkle Hose, skeptischer Blick - der Auftritt von Michael Preetz beim Training von Hertha BSC passte so gar nicht in die Aufbruchsstimmung. Trotz des „Sieges gegen die Angst“ umgab den 44-Jährigen eine Aura der Bedenken. Auch Otto Rehhagel, der in den schweren Tagen von Berlin so etwas wie den Gute-Laune-Onkel mimt, konnte „dem Michael“ kein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Vielleicht ist der zur Schau gestellte Gleichmut bei Preetz aber auch das Ergebnis vieler Anfeindungen, die der Ex-Profi zuletzt über sich ergehen lassen musste. Drei von acht Präsidiumsmitgliedern sind schon auf Distanz gegangen, Vize-Präsident Jörg Thomas profiliert sich drei Wochen vor den Präsidiumswahlen (29. Mai) gerne als Preetz-Gegner, auch wenn er sich damit den Groll von „Boss“ Werner Gegenbauer zuzog: „Es ist wirklich der absolut falsche Zeitpunkt für Wahlkampf-Getöse. Die Mannschaft hat es sich gegen Hoffenheim verdient, dass im Verein Ruhe herrscht“, sagte Gegenbauer.

Einer, der Preetz in der schwierigen Zeit überraschend zur Seite sprang und den siebenmaligen Nationalspieler in höchsten Tönen lobte, ist Meistercoach Jürgen Klopp. „Ich finde, dass er jemand ist, der sich alle Mühe gibt, einen richtig guten Job zu machen, dem der Verein total wichtig ist und der eine ordentliche Mannschaft zusammengestellt hat“, sagte der Meistertrainer von Borussia Dortmund.

Im Falle des Klassenerhalts dürfte Preetz seinen Job gerettet haben. So wäre es das Beste für ihn, wenn Hertha gegen Fortuna Düsseldorf gleich im ersten Spiel am Donnerstag im heimischen Olympiastadion (20.30 Uhr/ARD und Sky) für klare Verhältnisse sorgt. Dass der 44-Jährige trotz des 3:1-Sieges gegen Hoffenheim jedoch vorsichtig bleiben würde, war klar: „Das werden keine einfachen Spiele, wir müssen alles in die Waagschale werfen.“

Preetz ließ es sich nicht nehmen, das Training persönlich zu beobachten. Lockere Spielchen standen im Mittelpunkt. Christian Lell trainierte nach seiner Fußprellung für sich allein. Der Ex-Münchner wird es allerdings genauso wie Andreas Ottl schwer haben, in die Mannschaft zurückzukehren. Mehr Chancen auf einen Einsatz von Beginn an hat Adrian Ramos, der den verletzten Pierre-Michel Lasogga (Kreuzbandriss) ersetzen dürfte.

Für Preetz werden die beiden Duelle mit der Fortuna auch eine Rückkehr in die Vergangenheit. In Düsseldorf geboren und aufgewachsen, war Preetz mit acht Jahren Balljunge im Rheinstadion. Später sah er die Allofs-Brüder kicken und zitterte mit, als Fortuna 1980 mit dem Pokalsieg den vorerst letzten Titel der Klubgeschichte gewann - unter Trainer Otto Rehhagel. Zu Beginn seiner Karriere als Profi absolvierte Preetz für Fortuna zwischen 1986 bis 1990 38 Bundesliga-Spiele und erzielte fünf Tore. Danach ging es für den Stürmer über den 1. FC Saarbrücken, MSV Duisburg und Wattenscheid 09 1996 zur Hertha, wo ihm spät der Durchbruch gelang und er 1999 Torschützenkönig der Bundesliga wurde.

Die Relegationsteilnehmer markieren für Preetz also Anfang und Ende seiner aktiven Profi-Laufbahn. Vielleicht verhält es sich ähnlich mit seiner Karriere als Manager, und er packt doch noch den Durchbruch - wieder spät.

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