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TuS Eving Lindenhorst
"Eine ganz beschissene Lage"

TuS Eving Lindenhorst: "Eine ganz beschissene Lage"
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Wer mit Dimitrios Kalpakidis vom Westfalenligisten TuS Eving Lindenhorst spricht, merkt schnell, dass er es nicht mit einem Diplomaten zu tun hat.

Das fängt schon damit an, wenn der Grieche die 0:2-Niederlage im Derby gegen Wickede Revue passieren lässt. „Das war eine riesige Enttäuschung, Wickede hat uns vorgeführt. Wir brachten gerade mal anderthalb Torchancen zustande und zeigten keine Einstellung. Das war eine Frechheit.“

Für Kalpakidis, der am Eckey so etwas wie spielender Co-Trainer im Stand-by-Modus ist, ist die Situation sehr vertrackt, denn am 1. Juli übernimmt er den Trainerjob von Daniel Rios. Also gilt es zur Zeit, den Kader für die folgende Spielzeit zusammenzustellen. Keine leichte Aufgabe – oder wie Kalpakidis sagt: „Eine ganz beschissene Lage.“

„Wir tun gut daran, wenn wir nach unten gucken“

Denn wo die Reise hingeht, weiß bei der launischen Diva der Westfalenliga 2 keiner. „Wenn es normal läuft, dann spielen wir in der nächsten Saison Westfalenliga. Wenn wir richtig viel Glück haben, klappt es vielleicht sogar noch mit der Oberliga. Wenn wir aber so weiterspielen wie im Moment, dann spielen wir nächste Saison in der Landesliga“, malt „Dimi“ den Teufel an die Wand. Wie bitte, Landesliga? „Ja, das kann ganz schnell gehen. Nehmen wir mal an, Brünninghausen gewinnt gegen Wickede, dann wird das gegen uns noch mal richtig heiß. Wir tun gut daran, wenn wir nach unten gucken.“

Neben vielen Sorgen gibt es auch noch gute Nachrichten für den TuS Eving Lindenhorst: Philipp Kasperidus, Bastian Erzen, Sebastian Homann, Robin Tech, Serkan Erol und Nino Saka bleiben am Eckey.

An den Ambitionen, die die Grün-Weißen vor der Saison ausgegeben hatten, nämlich der Oberliga-Qualifikation, scheint die Mannschaft bereits gescheitert zu sein. „Von 23 Spielen haben wir zehn verloren. Eigentlich sind es elf, das Spiel gegen Sprockhövel, das am Grünen Tisch für uns gewertet wurde, muss man ja eigentlich noch mit einrechnen. Das ist eine traurige Bilanz, wenn man bedenkt, was wir für eine Mannschaft haben.“

Die wird noch elf Spiele in der Westfalenliga 2 bestreiten – und dann auseinanderbrechen. „Es wird definitiv einen Cut geben“, sagt Kalpakidis. Wie so oft, gibt der schnöde Mammon den Ausschlag. „Der Verein hat sich vor der Saison richtig weit aus dem Fenster gelehnt, das ist aber jetzt vorbei“, sagt der 33-Jährige.

Viele Leistungsträger werden dem TuS den Rücken kehren, zumindest auch weil anderswo mehr Geld zu verdienen ist. Ohne Details zu nennen, führt Kalpakidis das Beispiel Sascha Rammel an, den es zum ambitionierten TSV Marl-Hüls zieht. „Da ist mehr als bei uns zu verdienen. Viel mehr.“ Etwas anders ist die Lage bei Francis Bugri. „Er hat hier auf vieles verzichtet, aber jetzt noch mal die Möglichkeit, woanders etwas zu erreichen“, berichtet Kalpakidis.

Von anderen Akteuren kann er sich aber leichten Herzens trennen. „Es gibt Spieler, die die Erwartungen nicht erfüllt haben. Da muss man einfach mal einen Schnitt machen und neue Reizpunkte setzen.“ Schließlich biete ein Neuanfang ja auch Chancen. Und das Worst-Case-Szenario wird schon nicht eintreten. „Wenn ich nur zehn Spieler zusammen bekomme, melde ich nur eine Mannschaft für das Kleinfeld“, scherzt Kalpakidis.

Als Grieche muss er es ja wissen: Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos – und mit Humor am besten auszuhalten.

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