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Wongrowitz über Kaan
"Verein überzeugt durch eine Philosophie"

Wongrowitz: "Kaan überzeugt durch eine Philosophie"
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Es kam - für den Amateurfußball zumindest - einem Paukenschlag gleich, als am Donnerstag vermeldet wurde, wer den 1. FC Kaan-Marienborn übernimmt.

Der ehemalige KFC-Uerdingen-Coach Peter Wongrowitz wechselt zu dem abstiegsbedrohten Westfalenligisten. Warum er den Schritt ins Siegerland wagt, erklärte der 60-Jährige im Interview mit RevierSport.

Peter Wongrowitz, für uns war es eine dicke Überraschung, als am Donnerstag bekanntgegeben wurde, dass Sie neuer Trainer und Sportlicher Leiter des 1. FC Kaan-Marienborn werden. Wie kam es dazu?

Vor etwa einer Woche hat es ein erstes Gespräche mit den Verantwortlichen gegeben, das beide Seiten als sehr angenehm empfunden haben. Bei einem zweiten am Mittwoch wurden dann weitere Details geklärt und wir einigten uns auf die Zusammenarbeit ab Anfang Januar.

Ihr Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2015. Das ist eine ungewöhnlich lange Laufzeit!

Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Das ist natürlich Ausdruck der langfristigen Perspektive, mit der wir arbeiten wollen.

In gewisser Weise könnte ihr neuer Verein im Vergleich mit ihrem Ex-Klub Uerdingen aber kaum unterschiedlicher sein...

Die Fans beim KFC Uerdingen sind für dieses Niveau einmalig, das muss man an dieser Stelle noch einmal herausstellen. Das ist schon fast mit Essener Verhältnissen vergleichbar. Das gibt es beim FC Kaan-Marienborn nicht - dieser Verein ist aber im Umfeld sehr gut aufgestellt und hat etwas, was auch selten im Amateurfußball zu finden ist: Eine Philosophie, und zwar das "Siegerländer Modell". Es setzt auf junge Spieler aus der Region, den neben der Möglichkeit ihren Sport zu betreiben auch eine berufliche Perspektive geboten werden soll.

Das "Siegerländer Modell" ist also im Prinzip ein "Duales System", das der Verein mit dem Hauptsponsor dem Maschinenbauer Herkules umsetzen will?

Ja, das darf man durchaus so bezeichnen. Hinzu kommt, dass wir beim Fußball von einem Mannschaftssport reden. Die Bildung des Charakters spielt also auch eine Rolle - und dieser Aspekt wird ebenfalls durch den Verein im Auge behalten.

Wird die A45 denn jetzt Ihr neues Zuhause? Von Didi Schacht, der die gleichen Funktionen wie Sie innehatte, wissen wir, dass er als hauptamtlich Angestellter auch eine Wohnung vor Ort bezogen hat.

So ist das auch bei mir. Mein Lebensmittelpunkt wird zwar in Herdecke bleiben, aber ich werde auch des Öfteren in Siegen übernachten. Sonst fehlt mir die Power, die ich für diese Aufgabe brauche. Ich stehe ja nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern bin auch noch für andere Dinge verantwortlich.

Wie gut kennen Sie denn die Westfalenliga 2 - und was ist für den 1. FC Kaan-Marienborn in dieser Saison noch drin?

Ich habe - ohne jeden Hintergedanken - schon ein paar Spiele in dieser Saison gesehen, alleine um mich auf dem Laufenden zu halten. Gegen Wattenscheid haben wir mit Uerdingen ja ein Testspiel absolviert. Die sind das Maß der Dinge und der Konkurrenz schon weggelaufen. Die Liga hat insgesamt eine sehr große Qualität, ist aber auch sehr ausgeglichen, für uns ist noch alles machbar. Wir müssen hart arbeiten, aber ich bin nicht hier angefangen, um am Ende Platz zehn zu belegen. Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber man sollte ja Ziele haben. Im Übrigen werde ich viele Spieler, vor allem im Dortmunder Raum, wiedertreffen, die ich schon mal als Juniorentrainer unter meinen Fittichen hatte.

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