Startseite

Inka Grings
Bei der WM zum Ziel der Träume

Frauen-WM: Brasilien hat Marta, Deutschland hat Grings
DSC Arminia Bielefeld
DSC Arminia Bielefeld Logo
19:30
MSV Duisburg Logo
MSV Duisburg
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Wenn Inka Grings auf die brasilianische Ballzauberin Marta angesprochen wird, dann gerät auch die erfolgreiche Torjägerin durchaus ins Schwärmen.

„Es hat selten so eine grandiose Fußballerin gegeben, die alles in einem verkörpert. Sie ist unglaublich schnell, trickreich und torgefährlich“, sagt die 32-Jährige. Anschließend aber bringt Grings an: „Wann hat man sie zuletzt gesehen? Man hört und sieht nichts von ihr. Gegen uns hat sie bisher ein gutes Spiel gemacht und das war bei den Olympischen Spielen (2008 in Peking, Brasilien gewann im Halbfinale mit 4:1 gegen Deutschland; Anm. d. Red.). An dem Tag war sie einfach besser als die deutschen Spielerinnen, was ja auch mal vorkommt.“

Das jüngste Aufeinandertreffen zwischen Marta und Grings datiert vom 21. Dezember 2009. Es war allerdings keine Begegnung auf dem Rasen, sondern in Zürich. Gekürt wurden an diesem Abend der Weltfußballer – und die Weltfußballerin des Jahres. Auf die Bühne gerufen wurde Marta, nicht Grings, die sogar nur auf Rang fünf – hinter Birgit Prinz, der Engländerin Kelly Smith und Martas Landsfrau Cristiane – landete.

Titel hat Inka Grings schon einige gesammelt, die WM-Trophäe aber fehlt noch (Foto: firo).

Nachvollziehbar war dies nicht, denn 2009 war das Jahr von Inka Grings, das erfolgreichste in ihrer bisherigen Karriere. Im Mai gewann sie mit dem FCR Duisburg den UEFA Women‘s Cup und den DFB-Pokal, wurde Bundesliga-Torschützenkönigin sowie Deutschlands Spielerin des Jahres. Und zum EM-Titel in Finnland steuerte die gebürtige Düsseldorferin gleich sechs Treffer bei. Nein, besser hätte es wirklich nicht laufen können – nur bei der Wahl zur Weltfußballerin.

In diesem Sommer aber könnte – und will – Grings einen neuen Karrierehöhepunkt erreichen, denn die 1,69 Meter große Vollblutstürmerin gehört zu den insgesamt acht Spielerinnen im WM-Kader, die den begehrten Titel noch nicht gewonnen haben. Ausgerechnet diese Trophäe fehlt in der Vita der Ausnahmespielerin. „Das ist das, was ich immer haben wollte“, gesteht Grings. Kein Wunder, dass sie bereits anlässlich der Auslosung der Gruppengegner im November ein Kribbeln verspürte und dem Eröffnungsspiel am 26. Juni in Berlin gegen Kanada entgegenfieberte. „Davon habe ich immer geträumt – in ein volles Stadion einzulaufen und du weißt, die kommen nur wegen uns.“

Eine WM-Teilnahme hat Inka Grings schon hinter sich, 1999 lief es aber nicht erfolgreich (Foto: firo).

Dass sie bereits an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat, und zwar 1999 in den USA, erwähnt die sechsmalige Bundesliga-Torschützenkönigin nur am Rande. Die deutschen Fußballerinnen verabschiedeten sich damals bereits im Viertelfinale aus dem Turnier, das bisher schlechteste Abschneiden bei einer WM-Endrunde. Vier Jahre später fehlte die FCR-Kapitänin verletzungsbedingt, die WM 2007 wiederum fiel in die Zeit der Grings-Abstinenz in der Nationalmannschaft. Das alles soll jetzt aber keine Rolle mehr spielen.

Ohne Frage, die gesamte Nationalmannschaft profitiert von dem Comeback von Inka Grings. Mit Ausnahme der aktuellen Überfliegerin Alexandra Popp (6 Tore in 10 Spielen) kann keine andere Spielerin aus dem Kader so eine gute Torquote vorweisen wie die 32-Jährige. „Ich habe das Talent geerbt, recht cool vor dem Tor zu sein“, verrät sie. Und sie weiß, wo der Ball hinkommt. Ihre eigene Rolle aber will Grings gar nicht überbewerten, denn für sie steht fest: „Wir sind auf alle Positionen weltmeisterlich aufgestellt. Wenn wir unsere Leistung bringen, dann ist es schwer gegen uns ein Spiel zu gewinnen.“ Jetzt muss es nur noch endlich losgehen. Grings: „Ich freue mich wahnsinnig auf die Weltmeisterschaft.“

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel