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Moskitos Essen
Große Pläne am Westbahnhof

Moskitos Essen: Große Pläne am Westbahnhof
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Aufbruchstimmung am Westbahnhof! Mit einem neuen Investor und frischem Geld haben die Moskitos Essen die Pleite abgewendet und wollen nun durchstarten...

Krise als Chance - was klingt wie eine Durchhalteparole, könnte bei den Moskitos Essen nun die Wende zum Guten bedeuten. Am Freitag stellte sich der Vorstand des Eishockey-Oberligisten der Presse und hatte mit Joachim Herden einen Mann im Gepäck, der zur Gallionsfigur einer neuen Ära am Westbahnhof werden soll.

In seinem früheren Leben war Herden einmal Eishockey-Torwart bei der DEG. Heute arbeitet er gemeinsam mit dem finnischen Investor Pertti Yliniemi. Zum Beispiel an einer Skihalle in Oberhausen. Doch dabei soll es nicht bleiben - eine Kongresshalle, eine Brauerei und Vier-Sterne-Hotel sollen das Angebot abrunden. Und dann wäre da noch eine Eishalle, die auch für die Moskitos noch Bedeutung bekommen könnte. Das Ganze nennt sich "Ski alpin".

Sechsstellige Etatlücke

Die Idee, sich zusätzlich beim ESC zu engagieren, wurde aber erst aus der Not geboren. Die "Stechmücken" wandelten am Rande des Abgrunds. Eine sechsstellige Euro-Lücke klaffte im Etat. Durch die verzögerten Renovierungsarbeiten an der Eishalle seien Einnahmen durch Vorbereitungsspiele ausgeblieben und Kosten für externe Eiszeiten entstanden. Der Verein suchte fieberhaft nach Sponsoren, um die Lücke zu schließen. Über einen Essener Unternehmer kam schließlich der Kontakt zu Herden zu Stande. "Er sah sofort eine große Perspektive im Essener Eishockey und will mehr als nur ein Sponsor sein", berichtet Vorstandsmitglied Ulrich Kopetzki.

Der Heilsbringer ergriff das Wort: "In den letzten zehn Tagen bekam das Thema immer mehr Geruch und Geschmack." Eine Voraussetzung für sein Engagement seien jedoch professionelle Strukturen. Um diese zu gewährleisten, hat Präsident Frank Dittmann bereits seinen Posten geräumt. Vorerst hat Kopetzki übernommen. Auf der nächsten Mitgliederversammlung will sich jedoch Herden für die Position des Präsidenten zur Wahl stellen.

Mit sofortiger Wirkung sollen auch die Arbeitsbedingungen der Oberliga-Mannschaft verändert werden. "Die Eiszeiten werden massiv erhöht, das Team soll 100-prozentig professionell arbeiten", sagt Herden. Dabei genießt Trainer Jari Pasanen Herdens volles Vertrauen: "Seine Fachkompetenz ist ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Liga." Den Aufstieg noch in dieser Saison gibt der neue Investor aber nicht vor: "Davon reden wir nicht. Wir haben aber eine Mannschaft, die im vorderen Feld landen kann. Mittelfristig schielen wir auf eine höhere Liga." Allerdings solle dies nicht im Hau-Ruck-Verfahren bewerkstelligt werden. Zunächst einmal genießt die aktuelle Mannschaft das Vertrauen. "Ich bin ein Freund von Rot-Weiß Oberhausen, die es im Fußball geschafft haben, aus der Oberliga in die 2. Bundesliga aufzusteigen und noch einen großen Teil der alten Mannschaft haben. Das ist ein Team mit Herz", sagt Herden.

Vorerst keine Einkaufstour

Zukäufe im großen Stil werden daher vorerst ausbleiben. Wenngleich Pasanen klarstellt: "Die jungen Spieler bekommen ihre Chance. Sie können sich explosionsartig verbessern. Aber wenn man irgendwann merkt, dass diese Entwicklung ausbleibt, oder auch Spieler wechseln wollen, weil sie woanders eine größere Rolle spielen, dann muss man reden." Gleichzeitig könnten aber auch einzelne, sinnvolle Verstärkungen erfolgen. Herden: "Wenn es Sinn macht, kann es natürlich sein, dass man noch Qualität zukauft. Das darf man nicht ausschließen. Aber wir haben jetzt die Stunde Null. Wenn wir beginnen, Erfolg zu haben, bin ich nicht derjenige, der die Mannschaft austauscht." Auch, in welchem Maße nun Geld an den ESC fließe, ließ Herden offen. "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös." Man müsse eben sehen, wie viel es benötige, um den Verein gut aufzustellen.

Bislang sind Pläne, den Spielbetrieb nach Oberhausen zu verlagern, zwar noch nicht konkret. Doch Herden deutete bereits an, dass er den Klub "perspektivisch als Ruhrgebietsmannschaft" sehe. "Über das Kirchturmdenken bin ich hinaus. Es ist einfach ein toller Sport für die Region und es wäre jammerschade, wenn das wegbrechen würde." Am kommenden Montag, 19 Uhr, stellt sich der Verein am Westbahnhof den Fragen der Fans. Denn nicht zuletzt soll sich auch die Öffentlichkeitsarbeit verbessern.

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