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"Hype hat uns nicht gutgetan" - Salha mit Fehlerketten-Analyse

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Sleiman Salha vom SV Schermbeck legt einige Fehler offen.
Sleiman Salha vom SV Schermbeck legt einige Fehler offen. Foto: Markus Joosten
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Der SV Schermbeck offenbart Auflösungserscheinungen. In der Oberliga Westfalen erlitt der einstige Aufstiegsaspirant die neunte Pleite in Serie.

Land unter beim SV Schermbeck. Gegen die Sportfreunde Siegen setzte es eine deftige 0:4-Klatsche. Im Normalfall könnte man denken, dass dies nur ein Ausrutscher gewesen ist, doch Schermbeck steckt in einem Formtief, welches seinesgleichen sucht.

Neun Niederlagen in Serie - das ist die Bilanz in der Westfalen-Oberliga. Der letzte Sieg ist zwei Monate her! Am 25. Februar gewann die Elf von Sleiman Salha mit 4:1 bei der Victoria Clarholz. Zu diesem Zeitpunkt stand der Sportverein noch auf Rang drei und lag mickrige zwei Zähler hinter dem ersten Aufstiegsplatz. Im Nachhinein nur eine Momentaufnahme aus Sicht der Schermbecker. Die Gegenwart malt ein fades Gemälde, auf dem die Salha-Elf auf Platz neun herumeiert.

Sleiman Salha sprach mit RevierSport über

... die neun Pleiten in Serie: "Man trägt das mit sich rum. So eine Serie habe ich noch nie erlebt und das ist eine ganz grobe Geschichte. Insgesamt ist es auch unfassbar bitter, wie die Niederlagen entstehen und man sieht, wie die Köpfe der Jungs nach unten gehen. Die Saison hat durch die Rückrunden einen extrem bitteren Geschmack angenommen."

... die Fehler und Störfaktoren: "Es sind meistens viele individuelle Fehler gewesen, die zu Rückschlägen geführt haben. Ich könnte auch den Ansatz verfolgen, dass ein paar Spieler mit anderen Themen beschäftigt waren, als die Zeit des Höhenflugs da war. Es ist klar, dass dann Angebote reinkommen und sich allgemein die Erwartungshaltung im Winter extrem nach oben gezogen hat. Mit diesen Erwartungen konnten wir nicht einmal im Ansatz mithalten und um ehrlich zu sein, hat uns der Erfolgsdruck nicht gutgetan. Parallel verlassen uns viele Spieler - vielleicht sind diese nicht mehr mit vollem Herzblut mit dabei - und andere, die sich in höheren Sphären sehen. Insgesamt sind es sechs bis acht Fehler, die zur Gesamtsituation beitragen und ich möchte dabei betonen, dass ich da definitiv auch die Schuld trage und die volle Verantwortung übernehme."

... ein Dorn im Auge: "Durch den Erfolg aus der Hinrunde haben sich, wie erwähnt, die Erwartungen deutlich gesteigert. Es kamen teilweise nach den Spielen direkt Berater zu dir und haben dich vollgequatscht, warum der Spieler nicht gespielt hat oder zu früh ausgewechselt wurde. Dann belabern sie auch den ein oder anderen, dass sie doch 3. Liga spielen könnten. Das macht etwas mit einer Mannschaft. Manche Spieler waren dann mitten in der Rückrunde bei Probetrainings. Trotzdem: all das ist nicht ausschlaggebend für diese Misere.

... die restlichen vier Spiele: "Wir setzen uns zusammen, um an einer Lösung zu arbeiten, wie wir die letzten Partien hinbekommen. Die gesamte Situation ist nicht unbedingt etwas Fremdes. Letzte Saison haben wir die Rückrunde auch verhauen. Das ist nun einmal das Leid, das du trägst, wenn mit Spielern zusammenarbeitest, die dich vielleicht nach einem Jahr wieder verlassen wollen. Immer musst du anschließend in den Umbruch - diese Saison wird das nicht anders aussehen. Es tut dem Gesamterfolg und den Spielern, die seit Jahren hier sind, weh."

... den Positivfaktor: "Es ist nie die unfassbare Euphorie zum Aufstiegsthema entstanden. Keiner ist durchgedreht, sondern der Vorstand hat stets einen kühlen Kopf bewahrt - ob im Erfolgs- oder Negativfall. Diese Saison haben wir jedoch gesehen, dass uns dieser Hype um unser kleines Dorf nicht gutgetan hat."

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